Der Zillertaler Unternehmer Hermann Egger hat in letzter Zeit für Aufsehen gesorgt. Bei einer außergewöhnlichen Buchpräsentation im Tux Center versammelten sich rund 240 Menschen, ein unerwartet großes Publikum für ein solches Event. Es war die Vorstellung seines Buches "Moidl - eine unglaubliche Geschichte aus Tirol", und die Vorzeichen waren nicht die besten. Viele hatten bezweifelt, dass eine derartige Lesung viele Besucher anziehen würde. Doch das Gegenteil war der Fall.
Die Entstehungsgeschichte dieses Buches ist bemerkenswert und zeigt die Kraft von Entschlossenheit und Geduld. Hermann Egger begann bereits in den frühen 2000er Jahren, die Geschichten seiner Mutter aufzuschreiben. Diese mündlichen Erzählungen waren für ihn wertvoll, jedoch fehlte ihm zunächst die Zeit und Motivation, sie niederzuschreiben. Der erste Schritt in Richtung Buch ging 2012, als eine dieser Geschichten in der Preisliste des Alpenbadhotels Hohenhaus in Hintertux veröffentlicht wurde.
Familiengeschichte aufgedeckt
Im Laufe der Zeit traf Hermann Egger auf den Ahnenforscher Hansjörg Fankhauser. Dieser interessierte sich für historische Dokumente des Hohenhauses und führte ein aufschlussreiches Gespräch mit Hermanns Mutter Wilma. Dabei wurde enthüllt, dass die Geschichte des "Tuxer Schäfers" überraschenderweise mit Hermanns eigener Familiengeschichte verknüpft war. Sein Großvater hatte in den 1960er Jahren zahlreiche Exemplare des Buches gekauft, was zu Spannungen mit Wilma führte, die dies als Geldverschwendung ansah. Diese besonderen Entdeckungen sind der Ausgangspunkt für das Buch geworden.
Die Kontaktaufnahme zum Besitzer des Rosenheimer Verlagshauses, Klaus G. Förg, spielte eine entscheidende Rolle. Förg war neugierig und besuchte Hermann Egger im Hohenhaus. Durch das Gespräch und die Geschichten seiner Mutter war er überzeugt, dass diese Erzählungen als Buch veröffentlicht werden sollten. Hermann Egger betonte, dass er niemals die Absicht hatte, ein Buch zu schreiben; er wollte lediglich die Erzählungen seiner Mutter bewahren. Doch das Leben hatte andere Pläne.
Ein unerwarteter Schub durch die Pandemie
Der Corona-Lockdown führte dazu, dass Hermann Egger mehr Zeit hatte, sich mit dem Buch zu befassen. Der Verleger drängte ihn, das Projekt anzugehen, und durch die verordnete Freizeit konnte er ein Drittel des Buches während der Lockdown-Phase schreiben. Nach der Wiederaufnahme seiner beruflichen Aktivitäten gestaltete sich das Schreiben langsamer, doch schließlich gelang es ihm, das Buch rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse abzuschließen. Die Unterstützung von Förg und die Geschichten seiner Mutter waren entscheidend für den Erfolg des Projektes.
Hermann Egger hat sich tief mit seiner Familiengeschichte auseinandergesetzt. Das Buch erzählt von seiner Ziehmutter, die seinen Großvater, einen Vollwaisen, im Alter von 12 Jahren vom Markt in Steinach mit nach Tux nahm. Dieser Junge hatte aus einem Waisenhaus geflüchtet und war zu einem Bauern gekommen, aber sein Schicksal war ungewiss. Die Geschichte beschreibt, wie die "Hohenhaus Moidl" ihn letztendlich aufnahm, was die Grundlage für eine bewegende Erzählung bildet.
Die Buchpräsentation hat Hannover nicht nur als literarisches Ereignis, sondern auch als kulturellen Moment gefeiert. Die Geschichten aus Tirol bieten nicht nur Einsichten in die Vergangenheit, sondern sind auch ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes der Region. Wer mehr über diese faszinierende Geschichte erfahren möchte, findet sämtliche Informationen im Artikel auf www.meinbezirk.at.
Die Veranstaltung hat gezeigt, dass es auch in schwierigen Zeiten möglich ist, kreative Projekte zu realisieren, wenn man Leidenschaften und Talente bündelt. Hermann Egger hat nicht nur eine Geschichte erzählt, sondern ein lebendiges Stück Tiroler Kultur bewahrt.
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