Bregenz

ÖFB-Krise: Mitterdorfer tritt zurück – Machtkampf erreicht Höhepunkt

Klaus Mitterdorfer tritt als ÖFB-Präsident zurück – das Chaos bleibt, während ein bitterer Machtkampf im österreichischen Fußball weiter brodelt!

In den letzten Wochen wurde der Österreichische Fußballbund (ÖFB) zunehmend von internen Konflikten erschüttert. Am Donnerstag kündigte der Präsident Klaus Mitterdorfer seinen Rücktritt an. Während er zwar den Verband verlässt, bleibt das Chaos innerhalb der Organisation bestehen.

Der Rücktritt von Klaus Mitterdorfer markiert einen Höhepunkt in einem innerverbandlichen Machtkampf, der sich über mehrere Monate hinzieht. Immer wieder gibt es öffentlich ausgetragene Auseinandersetzungen, die nicht nur die Führungsebene, sondern auch Sponsoren sowie Teamchef Ralf Rangnick und seine Spieler betreffen. Letztere könnten als Gewinner aus diesem Streit hervorgehen, während der ÖFB als der große Verlierer dasteht.

Verwirrung und öffentliche Unruhe

In der letzten Zeit gab der ÖFB ein kaum ruhmreiches Bild in der Öffentlichkeit ab. Die ständigen Äußerungen der Landespräsidenten sorgten für eine „permanente Unruhe“. Diese Unruhe erreichte ihren Höhepunkt, als Rangnick und prominente Teamspieler sich gegen die drohende Entlassung von Geschäftsführer Bernhard Neuhold stellten und damit die Notwendigkeit einer schnellen Lösung unterstrichen.

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Klaus Mitterdorfer sah sich kritischen Stimmen gegenüber, die ihm mangelnde Führungsqualitäten vorwarfen. Diese Vorwürfe hatten tatsächlich einen wunden Punkt getroffen, denn der Konflikt zwischen Neuhold und Generalsekretär Thomas Hollerer war von Anfang an bekannt. Bei seinem Amtsantritt im Juli 2023 hatte Mitterdorfer die Problematik zwar erkannt, zögerte jedoch, die Weichen zu stellen.

Stattdessen schwand die Zeit, und die Konfliktparteien formierten sich immer deutlicher, sodass es nicht mehr nur um einzelne Personen, sondern um Macht und Einfluss innerhalb des ÖFB ging.

Die ungeklärte Situation führte dazu, dass Mitterdorfer am 18. Oktober versuchte, eine Lösung herbeizuführen, indem er die Kündigungen von Neuhold und Hollerer vom Präsidium absegnen ließ. Jedoch beließ er beide vorerst im Amt, was den Konflikt nur weiter anheizte. Mitterdorfer strebte zudem eine Strukturreform an, die vor fünf Wochen zwar Zustimmung fand, doch eine Einigung mit seinem Wunschkandidaten für den CEO-Posten, Christian Ebenbauer, blieb aus.

Trotz seiner Hoffnung, eine unbekannte Persönlichkeit wie Silvia Kaupa-Götzl, die vorher bei Postbus tätig war, durchzusetzen, konnte er nicht die nötige Unterstützung aus der Bundesliga gewinnen. Die Liga-Vertreter hatten sich gegen die Bestellung ausgesprochen, was Mitterdorfer letztlich dazu brachte, die Reißleine zu ziehen und seinen Rücktritt anzukündigen.

Führungslosigkeit im ÖFB

Mit dem Rücktritt von Mitterdorfer steht der ÖFB gegenwärtig ohne klare Führung da: Der Präsident ist weg, und die beiden operativen Chefs wurden gekündigt, obwohl sie aufgrund ihrer Kündigungsfristen vorerst noch bleiben. Die nächste Präsidiumssitzung am folgenden Freitag steht an, bei der ein interimistischer Verbandsboss gewählt werden soll.

Die vier aktuellen Vizepräsidenten — Gerhard Götschhofer (Oberösterreich), Josef Geisler (Tirol), Johann Gartner (Niederösterreich) und Philip Thonhauser (Bundesliga) — könnten potenzielle Kandidaten für die Übergangsführung sein. Allerdings werden viele von ihnen mit Skepsis betrachtet, insbesondere da Gartner in der Vergangenheit umstrittene Äußerungen über die Spieler gemacht hat.

Das Wettrennen um die interimistische Präsidentschaft ist jedoch nur ein Vorgeschmack auf was kommen wird. Im Mai 2025 steht die Wahl eines neuen Präsidenten an und ein zügiger, hitziger Wahlkampf scheint bereits jetzt abzusehen zu sein. Namen wie Roland Schmid, ein Unternehmer und Vienna-Vizepräsident, werden in diesem Zusammenhang immer wieder erwähnt. Schmid hat eine enge Beziehung zu Rangnick und könnte als ernsthafter Anwärter auf das Präsidentenamt fungieren.


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Quelle
puls24.at

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