Der Krieg in der Ukraine dauert mittlerweile fast 1.000 Tage an, und während einige Regionen von direkten Angriffen verschont bleiben, leiden alle Menschen in der betroffenen Region unter den Auswirkungen. Insbesondere die Stadt Jaremtsche, die als Partnerstadt von Bregenz fungiert, sieht sich einer wachsenden Herausforderung gegenüber. Die Notwendigkeit zur Unterstützung wird immer dringlicher, da die Stadt zunehmend Flüchtlinge und verwundete Soldaten aufnehmen muss.
„Wir sind zwar weit weg von der Front, aber keine Stadt in der Ukraine kann als sicher gelten“, erklärt Liudmyla Sirko, stellvertretende Regionalverwaltungsleiterin von Iwano-Frankiwsk, als ein Hilfs-Lkw in Bregenz beladen wird. Jaremtsche hat bisher etwa 150.000 Flüchtlinge aufgenommen, was das lokale Sozialsystem stark belastet.
Medizinische Hilfsgüter für Jaremtsche
Einer der schwerwiegenden Aspekte des Konflikts ist die regelmäßige Ankunft verletzter Soldaten im örtlichen Krankenhaus. „Uns fehlen Betten, Medikamente und sogar so einfache Dinge wie Rollstühle. Wir müssen schwerste Verletzungen behandeln, oftmals kommen Patienten mit amputierten Gliedmaßen zu uns“, so Andrii Myroniak, der Bürgermeister von Jaremtsche, während er in Bregenz zu Besuch ist. Die Lage im Krankenhaus ist ernst; tägliche Nachschübe von verletzten Soldaten und Flüchtlingen erfordern dringend Unterstützung.
Die Stadt Bregenz hat daher eine gezielte Unterstützung ins Leben gerufen. Aus Bregenz wurden hochwertige medizinische Geräte für die Ukraine bereitgestellt, die aufgrund der österreichischen Gesetzgebung nach einer bestimmten Nutzungsdauer ausgetauscht werden müssen. „Wir freuen uns, dass wir mit diesem Projekt einen konkreten Beitrag leisten können und genau wissen, wo unsere Hilfe ankommt“, fasst Günter Amann, der Verwaltungsdirektor des Landeskrankenhauses Bregenz, die Initiative zusammen.
Der ukrainische Botschafter in Österreich, Vasyl Khymynets, hebt die Wichtigkeit von Solidarität hervor: „Der größte Wunsch der Menschen in der Ukraine ist ein gerechter und nachhaltiger Frieden.“ Während auf diesen Frieden gewartet wird, fließen weiterhin Hilfen aus Bregenz. Ein weiterer Hilfstransport ist für die kommende Woche geplant. Die Stadt strebt an, ein MRT-Gerät für Jaremtsche zu beschaffen, dessen Kosten sich jedoch auf etwa 1,5 Millionen Euro belaufen. Deshalb werden unter anderem Spenden gesammelt, um dieses Ziel zu erreichen.
Bregenzer Hilfskonvois und Spendenaktionen
Bereits im Spätsommer war eine Delegation aus Bregenz in der Partnerstadt Jaremtsche, um die dortigen Bedürfnisse vor Ort zu prüfen. Die Hilfsaktion ist das Resultat dieser ersten Kontaktaufnahme. „Die meisten der medizinischen Anlagen stammen noch aus der Sowjetzeit, was die Dringlichkeit von Hilfsaktionen unterstreicht“, so die Rückmeldungen der Delegation. Auch die Bombensicherheitsräume in den Schulen und Kindergärten sind nicht ausreichend isoliert, was bei den wiederholten Luftangriffen besorgniserregend ist.
Die Stadt Bregenz hat sich daher auch mit anderen Einrichtungen in Vorarlberg zusammengeschlossen, um die Sammlung von Hilfsgütern und Spenden zu organisieren. Für Interessierte gibt es Möglichkeiten, über ein spezielles Spendenkonto zur Bregenzer Hilfsaktion beizutragen. Details dazu finden Sie im Folgenden und unterstreichen die Bedeutung einer kollektiven Anstrengung, um den Bedürftigen in Jaremtsche zu helfen.
Spendenkonto
für das Bregenzer Ukraine-Projekt
RLB Vorarlberg
IBAN: AT12 3700 0000 0575 0732
BIC: RVVGAT2B
Verwendungszweck: Spende Ukraine 2/0630 868000