Der Equal Pay Day ist für viele ein bedeutender Tag, der einen klaren Fokus auf die Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern legt. In diesem Jahr fällt dieser entscheidende Tag auf den 1. November. Dies bedeutet, dass Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen in Österreich ab diesem Datum für ihre Arbeit nicht mehr bezahlt werden. Die Zahlen sind alarmierend: Frauen erhalten nur 304 von 365 Tagen im Jahr ein Gehalt, was verdeutlicht, dass sie 61 Tage unbezahlt arbeiten.
Doch warum gibt es solche Unterschiede in der Bezahlung? Aktuelle Berechnungen zeigen, dass das durchschnittliche Jahreseinkommen von Männern bei 59.258 Euro brutto liegt, während Frauen lediglich 49.438 Euro brutto verdienen. Dies entspricht einem Unterschied von über 10.000 Euro. Der Equal Pay Day hat sich im Vergleich zum Vorjahr nur um einen Tag nach hinten verschoben – von 31. Oktober 2023 auf den aktuellen Termin. Dies weist darauf hin, dass sich die Situation nur langsam bessert, denn um die Kluft, die als Gender Pay Gap bekannt ist, zu schließen, fehlen noch fast neun Wochen.
Regionale Unterschiede und ihre Ursachen
Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind stark ausgeprägt. Beispielsweise arbeiten Frauen in Wien bis zum 22. November unbezahlt, was 40 Tagen entspricht, während in Vorarlberg bereits am 7. Oktober 86 unbezahlte Tage anfallen. Dies bedeutet, dass Frauen in Vorarlberg an einem weiteren extremen Ende der Skala stehen, mit einem um 14.258 Euro (23,4 %) geringeren Einkommen im Vergleich zu Männern. In Wien ist der Unterschied mit 6.574 Euro (10,8 %) weniger ausgeprägt, was zeigt, dass lokale Gegebenheiten eine große Rolle spielen.
Ein wesentlicher Faktor für diese Einkommensunterschiede ist die ungleiche Verteilung von bezahlten und unbezahlten Arbeiten zwischen den Geschlechtern. Frauen sind häufig in Teilzeit angestellt oder übernehmen unbezahlte Sorgearbeit, beispielsweise in der Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen. Diese Arbeitsaufteilung zieht sich über die Erwerbsbiografien hinaus und hat langfristige Folgen, insbesondere wenn es um die Altersvorsorge geht. Im Jahr 2024 werden Frauen aufgrund dieser Ungleichheit immer noch mit etwa 40,09 Prozent geringeren Pensionen rechnen müssen.
Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, hat der Fachbereich Frauen und Gleichstellung der Stadt Bregenz in Zusammenarbeit mit politischen Vertreter:innen Informationsmaterial und Haushaltspläne an die Bürger:innen verteilt. Diese Haushaltspläne sollen dabei helfen, die Aufgaben im Haushalt fairer und gerechter zu verteilen.
Die Initiative des Frauenausschusses des österreichischen Städtebundes zielt darauf ab, Diskrepanzen in der Bezahlung zwischen Männern und Frauen sichtbar zu machen und Veränderungen anzustoßen. Wer mehr über diesen Bereich erfahren möchte, kann hilfreiches Material und den Haushaltsplan auf den städtischen Webseiten herunterladen.
Details zur Meldung