Bregenz

Gedenken in Bregenz: Stolpersteine für NS-Euthanasie-Opfer enthüllt

In Bregenz wurden kürzlich beeindruckende Stolpersteine für die Opfer der Nazi-Euthanasie enthüllt – und auch in St.Gallen stehen weitere Gedenksteine an!

In der Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz wurden am Freitag, den 28. September, neue Stolpersteine enthüllt, die an die Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie erinnern. Diese besondere Gedenkfeier fand in der unteren Rathausstraße statt, wo die Steine in den Asphalt eingelassen wurden. Direkt in der Nähe, im Verwaltungstrakt des ehemaligen Gesundheitsamtes, erlitten zahlreiche Menschen während der NS-Zeit großes Unrecht.

Die Stolpersteine sind Teil eines Projekts des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Jedes Exemplar ist ein quadratischer Pflasterstein aus Beton, der mit einer kleinen Messingtafel versehen ist. Auf diesen Tafeln sind der Name, das Geburtsdatum, das Todesdatum sowie der Todesort der jeweiligen Opfer eingraviert. Insgesamt wurden in 29 Ländern bereits rund 100.000 dieser Steine verlegt, von denen etwa 90.000 in Deutschland zu finden sind.

Stolpersteine als Zeichen der Erinnerung

Die Opfer, an die mit diesen Steinen erinnert wird, sind Menschen mit Behinderungen, als psychisch krank geltende Personen sowie sogenannte Gemeinschaftsfremde. Viele von ihnen wurden entmündigt, in psychiatrische Einrichtungen eingewiesen oder zwangssterilisiert. Die Gedenkveranstaltung in Bregenz wird von einem Rahmenprogramm begleitet, das im November mit verschiedenen Anlässen fortgesetzt wird, darunter moderierte Gespräche und Führungen.

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In der benachbarten Schweiz haben die Stolpersteine ebenfalls an Bedeutung gewonnen. Am 28. September 2023 wurde in St. Gallen der erste Stolperstein eingeweiht, der an das Schicksal von Arthur Bernhard Vogt erinnert. Vogt, geboren in Gossau, lebte in St. Gallen und wurde aufgrund seiner Homosexualität von den Schweizer Behörden ins Deutsche Reich ausgewiesen. Dort fiel er den nationalsozialistischen Repressionen zum Opfer und wurde 1944 hingerichtet.

Die Regionalgruppe St. Gallen des Vereins Stolpersteine Schweiz plant derzeit die Setzung von weiteren Stolpersteinen. Diese werden an verschiedene Personen erinnern, darunter Juden, die während des Holocaust verfolgt wurden, und an Opfer der NS-Euthanasie. Unter den geplanten Steinsetzungen sind unter anderem eine Stolperschwelle in Diepoldsau für ausgewiesene Juden sowie Steine für Schlama Sochaczewski und Marta Wodiunig, deren Schicksale eng mit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verbunden sind.

Das Gedenken an diese ehemaligen Mitbürger ist nicht nur ein Zeichen des Respekts, sondern auch ein wichtiges Zeichen gegen das Vergessen. Laut Informationen von webapp-phone.tagblatt.ch werden diese gedenkenhaften Initiativen auch in Zukunft fortgesetzt, um die Erinnerung lebendig zu halten und das Bewusstsein für die dunklen Kapitel der Geschichte zu schärfen.


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Quelle
webapp-phone.tagblatt.ch

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