Bregenz

Die Passagierin : Oper über Auschwitz berührt und begeistert im Theater Lübeck

Stürmischer Jubel für die bewegende Oper „Die Passagierin“ über Auschwitz am Theater Lübeck – ein Aufeinandertreffen von Schuld und Erinnerung, das die Zuschauer fesselt!

Im Theater Lübeck sorgt die Oper „Die Passagierin“ von Mieczyslaw Weinberg für Aufsehen. Diese besondere Inszenierung ist keine leichte Kost, denn sie thematisiert das Leid im Vernichtungslager Auschwitz. Das Werk fordert die Zuschauer heraus, indem es komplexe Fragen von Schuld, Vergessen und der dunklen Vergangenheit der Menschheit aufwirft. Das Stück, das ursprünglich 1968 entstand und dessen Uraufführung erst im Jahr 2010 stattfand, ist fernab der gewohnten Opernthemen und regt zum Nachdenken an.

Die Handlung der Oper ist schnell zusammengefasst. Wir folgen einem deutschen Ehepaar, Lisa und Walter, auf ihrer Schiffsreise nach Brasilien im Jahr 1960. Während dieser Überfahrt glaubt Lisa, in einer Mitpassagierin, der ehemaligen Auschwitz-Häftling Marta, eine Bekannte zu erkennen. Diese Entdeckung konfrontiert Lisa mit ihrer schmerzlichen Vergangenheit als KZ-Aufseherin, die sie lange verdrängt hatte. Walter hingegen ist besorgt um seinen diplomatischen Werdegang und sieht sich rasch dem Druck seiner Frau ausgesetzt.

Erinnerungen an die Hölle von Auschwitz auf der Bühne

Diese Oper nimmt die Zuschauer mit auf eine emotionale Reise, in der die Schrecken von Auschwitz eindringlich inszeniert werden. Der Regisseur Bernd Reiner Krieger hat eine starke visuelle Sprache entwickelt, die die Kontraste zwischen dem Luxusschiff und den düsteren Erinnerungen der Protagonisten verdeutlicht. Im Bühnenbild von Hans Kudlich wird die fröhliche Schiffsreise mit grausamen KZ-Szenen in den Untergrundgebieten verbunden, und die Kostüme von Ingrid Leibezeder spiegeln diese gespaltene Realität wider.

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Die Musik dieser Produktion, geleitet von Takahiro Nagasaki, wurde von den Kritikern als exzellent gelobt. Sie passt zur schweren Thematik und trägt zur bedrückenden Atmosphäre bei. Die Darstellerinnen Marlene Lichtenberg (Lisa) und Adrienn Miksch (Marta) überzeugen mit ihrer emotionalen Darstellung und klangvollen Leistung. Auch Konstantinos Klirinomos als Walter und Jacob Scharfmann als Tadeusz fügen sich nahtlos in das Ensemble ein.

Ein großer Wurf für das Theater Lübeck

Die Premiere am Samstag wurde im Theater Lübeck stürmisch gefeiert, obwohl der Jubel in Anbetracht des schweren Themas ungewöhnlich wirkte. Diese Oper ist mehr als eine künstlerische Darbietung; sie konfrontiert mit der Geschichte und fordert das Publikum auf, sich mit den Verbrechen der Vergangenheit auseinanderzusetzen. In einer Zeit, wo diese Themen oft verdrängt werden, ist „Die Passagierin“ ein notwendiger und eindringlicher Beitrag zur Reflexion über Schuld und Verantwortung. Die nächste Aufführung findet am 19. Oktober statt und sollte nicht verpasst werden.


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Quelle
ln-online.de

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