Bludenz

Vorarlberg setzt auf Forschung: Neuer Ansatz für nachhaltigen Tourismus

Vorarlberg bricht alle Rekorde im Tourismus und startet ein spannendes Experiment mit bayerischen Studenten, um die Zukunft des Reisens zu gestalten – wird das der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg?

Die Begeisterung für den Tourismus in Vorarlberg wächst stetig, besonders nachdem die Zahl der Übernachtungen im Zeitraum von Mai bis August das Rekordjahr vergangenes Jahr übertroffen hat. Die Hotellerie blickt optimistisch auf die kommende Wintersaison. Um diesen positiven Trend langfristig zu sichern, initiieren die Verantwortlichen von Vorarlberg Tourismus in Zusammenarbeit mit einer bayerischen Universität ein neuartiges Experiment, das als „Reallabor“ bezeichnet wird.

Dieses Reallabor zielt darauf ab, die künftige Entwicklung des Tourismus mit der direkten Beteiligung der Bevölkerung zu gestalten. Professor Dr. Harald Pechlaner, der an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt lehrt, hebt hervor, dass es weltweit eine Vielzahl von negativen Beispielen gibt, wo Tourismus zu Überfüllung geführt hat, wie etwa in Venedig oder Dubrovnik. Das Ziel dieses Experiments ist es jedoch, nicht nur wirtschaftliche Aspekte zu betrachten, sondern auch, wie Tourismus den Lebensraum der Anwohner beeinflusst.

Forschung für nachhaltige Entwicklung

Der Landestourismusdirektor Christian Schützinger betont, dass Vorarlberg bisher erfolgreich dem Massentourismus entgegengewirkt hat. Dennoch besteht der Wunsch, künftig besser gerüstet zu sein für die sich ständig verändernden Gesellschaften und ihre Bedürfnisse in Bezug auf das Reisen. „Wir müssen verstehen, was die Menschen bewegt und wie sich die Reisetrends entwickeln, um entsprechende Angebote zu schaffen“, erklärt Schützinger.

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Das Reallabor verfolgt eine nachhaltige Strategie, die sowohl die Anforderungen der Touristen als auch die der Einheimischen berücksichtigt. Die bisherigen Strukturen, die sich zu sehr auf die Gäste konzentrierten, sollen hinterfragt und an die Realität angepasst werden. „Die Hauptfrage ist: Wie sieht ein gutes Leben im ländlichen Raum in der Zukunft aus?“, so Pechlaner weiter.

Eine begleitende Maßnahme zu diesem Experiment ist der Aufbau des „Tourismusnavigator“ für Vorarlberg. Diese Plattform wird wichtige Daten und Kennzahlen zu Trends im Tourismus bereitstellen und effektiv nutzen. Der Navigator wird Informationen aus verschiedenen Quellen aggregieren, beispielsweise die monatlichen Statistiken zur Tourismusentwicklung sowie Daten der geplanten Vorarlberger Tourismusstrategie 2030. Das Programm richtet sich speziell an Tourismusbetriebe und Wissenschaftler und nicht an die Endverbraucher.

Dank dieser Initiativen im Rahmen des Reallabors und des Tourismusnavigators könnte Vorarlberg nicht nur seine touristischen Potenziale ausschöpfen, sondern auch ein Modell für andere Regionen werden, die ähnliche Herausforderungen im Bereich des Tourismus bewältigen müssen. Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis wird hierbei als Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft gesehen. Mehr Informationen zu diesen Entwicklungen finden sich auf vorarlberg.orf.at.


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Quelle
vorarlberg.orf.at

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