Die kleinen historischen Städte Österreichs sind wahre Schatztruhen der Kultur und Tradition, aber was diese Orte besonders lebendig macht, sind die Frauen, die hier eine herausragende Rolle spielen. In diesen 16 Städten engagieren sich Frauen in vielfältigen Bereichen, sei es in der Politik, im Handwerk oder in der Gastronomie. Sie sind nicht nur lokale Unternehmerinnen, sondern auch Künstlerinnen, die mit ihren kreativen Fähigkeiten glänzen und die Region mit ihren Produkten bereichern.
Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist Ute Kles-Galati aus Judenburg, die als Geschäftsführerin des Sternenturms arbeitet, dem höchsten freistehenden Stadtturm Österreichs. Hier ist sie nicht nur für die Verwaltung zuständig, sondern auch für die Organisierung von Veranstaltungen und die Unterhaltung der Besucher. Sie führt zahlreiche Gäste durch den Turm und sorgt dafür, dass jeder Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.
Frauen in der Kunst und im Handwerk
In der Stadt Bludenz findet man Anita Keckeis, eine herausragende Stickereidesignerin. Nach ihrer Ausbildung an der Fachhochschule für Textilindustrie in Dornbirn hat sie ihr Talent zur Profession gemacht und bietet Besuchern die Chance, ihre exquisiten Stickereien hautnah zu erleben. Auch in Radstadt hat Tamara Reiter ihre Leidenschaft für Mode entdeckt und das Label „Marienkind“ gegründet, das sich auf Kinderbekleidung spezialisiert hat. Ihre Designs sind nicht nur im lokalen Raum beliebt, sondern haben auch überregional an Bekanntheit gewonnen.
Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel für weibliches Unternehmertum ist Sabine Linke aus Gmunden, die mit ihrem Label „Schürzenliebe“ individuell gestaltete Schürzen anbietet. Bei ihr merkt man sofort die Liebe zum Detail. Auch in Hartberg sorgt Petra Jandl mit ihrem Keramiksalon dafür, dass traditionelles Handwerk lebendig bleibt. In ihrer offenen Werkstatt kann man sehen und erleben, wie Keramik entsteht.
Gastronomie ist ein weiteres Feld, in dem Frauen eine zentrale Rolle spielen. Emilia Johanns führt das kleinste 3-Hauben-Restaurant Österreichs in Bruck an der Mur und begeistert ihre Gäste nicht nur mit exquisiten Speisen, sondern auch mit einer eigenen Modelinie für ihr Restaurant. Auch andere Städte haben außergewöhnliche Frauen in der Gastronomie, wie Kathrin Reithofer und Ulli Schantl in Hartberg sowie Christina Reichenpfader in Steyr, die alle für ihre kulinarischen Talente bekannt sind.
Politische Errungenschaften der Frauen
In der Politik zeigen Frauen, dass sie ebenso fähig sind, Führungspositionen zu übernehmen. So hat Radstadt mit Katharina Prommegger eine Bürgermeisterin, die seit 2023 im Amt ist. Ihre Amtskollegin in Judenburg, Elke Florian, bringt zusätzliche Erfahrung als Bezirkshauptfrau mit und dient als Vorbild für viele. Diese Frauen beweisen, dass die politische Landschaft zunehmend vielfältiger wird und dass Frauen entscheidende Beiträge auf allen Ebenen leisten können.
Die „Kleine historische Städte“-Gruppe umfasst seit den 1990er Jahren 16 Mitglieder, die zusammenarbeiten, um Touristen anzuziehen und ihre kulturellen Schätze zu präsentieren. Ein gemeinsamer Reiseführer zusammen mit touristischen Angeboten unterstützt diese Anstrengungen. Die Städte, die in alphabetischer Reihenfolge von Baden bei Wien bis Wolfsberg reichen, bieten eine Vielzahl von Veranstaltungen und Attraktionen, die für einen Besuch lohnenswert sind. Ein Blick auf die Webseite khs.info gibt Besuchern einen Überblick über die verschiedenen Angebote und Events, die in diesen charmanten Städten stattfinden.
Insgesamt zeigen diese kleinen historischen Städte, wie wichtig der Einfluss der Frauen in verschiedenen Lebensbereichen ist und wie sie die Gesellschaft aktiv gestalten können. Ihr Engagement, sei es als Unternehmerinnen, Künstlerinnen oder Politikerinnen, ist nicht nur bemerkenswert, sondern auch von großer Bedeutung für die Vitalität und den Charakter ihrer Städte.