
Ein Sturm im Wasserglas zieht durch die Gastronomie: Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) fordert Nachzahlungen für Trinkgelder aufgrund von Betriebsprüfungen. Vor allem bei zunehmenden Kartenzahlungen wird die Höhe der Trinkgelder transparenter, was die Lohnsteuerprüfungen betrifft. Diese neuen Regelungen betreffen auch das Burgenland, wo die ÖGK einen Pauschalbetrag von 31,50 Euro pro Mitarbeiter und Monat ansetzt. Die Gastro-Branche sieht sich nun mit einem bürokratischen Aufwand konfrontiert, der selbst Gastwirte wie Mathias Mirth zum Protest aufruft, da eine Versteuerung des Trinkgeldes droht. „Es ist nicht akzeptabel, dass Trinkgelder, die als Anerkennung für gute Leistungen gedacht sind, zum steuerpflichtigen Einkommen werden“, äußert Mirth besorgt, wie ORF Burgenland berichtet.
Änderungen bei der Trinkgeldverteilung
Trinkgelder haben in der Gastronomie eine hohe Bedeutung und sind ein wesentlicher Bestandteil des Einkommens für viele Servicekräfte. Laut einem Bericht von g-wie-gastro.de sind Trinkgelder in Österreich üblicherweise zwischen 5 % und 10 % des Rechnungsbetrags, und ihre Handhabung erfolgt oft bar und direkt beim Bezahlen. Allerdings gestaltet sich die Verteilung des Trinkgeldes von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich: Ob individuelle Beibehaltung, gemeinsamer Topf oder eine andere Methode, die Zufriedenheit der Mitarbeiter soll gewährleistet bleiben. Herausforderungen wie eine mögliche Steuerpflicht bei gemeinsamer Aufteilung könnten jedoch erhebliche Konsequenzen haben. Die Gastronomen stehen jetzt vor der Frage, wie sie die anstehenden Änderungen handhaben sollen, ohne die Motivation ihrer Angestellten zu beeinträchtigen.
Die kommenden Wirtschaftskammerwahlen versetzen die Branche in Aufruhr. Die Gastronomiebetriebe befürchten, dass die Neuregelung und mögliche Anhebung der Abzüge beim Trinkgeld die Kunden abschrecken und die Preise erhöhen könnte. In einem Klima, wo Trinkgeld als Zeichen der Wertschätzung angesehen wird, stellt sich die Frage der Zukunft: Wie wird sich die Trinkgeldkultur entwickeln, wenn das Bezahlverhalten und die steuerlichen Rahmenbedingungen sich ändern? Die Unsicherheit bleibt.
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