Der ehemalige SPÖ-Spitzenpolitiker und Unternehmer Hannes Androsch ist am Mittwoch im Alter von 86 Jahren überraschend verstorben, wie die Androsch Privatstiftung offiziell bestätigte. „Unsere Gedanken sind bei seinen trauernden Angehörigen“, so die Stiftung. Androsch, ein prägender Einfluss in der österreichischen Politik, wurde mit nur 32 Jahren Finanzminister und gilt als „Thronfolger“ von Bruno Kreisky. Seinen Einfluss auf die österreichische Wirtschaft kann man kaum überschätzen, denn während seiner Amtszeit von 1970 bis 1981 drängte er auf Modernisierungen in der Infrastruktur und im Bildungswesen, die nachhaltige Spuren in der Gesellschaft hinterließen. Trotz seiner Erfolge sah sich Androsch jedoch auch politischen Turbulenzen gegenüber, insbesondere in seiner Beziehung zu Kreisky, was letztlich zu seinem Rücktritt führte.
Von der Politik zur Wirtschaft
Nach seinem Rückzug aus der Politik startete Androsch eine erfolgreiche Karriere in der Privatwirtschaft. Er spielte eine Schlüsselrolle im Wachstum der steirischen Firma AT&S und war massgeblich am Kauf der Salinen AG beteiligt. Außerdem gründete er die Androsch International Consulting, die seither eine herausragende Bedeutung in Österreichs Unternehmenslandschaft einnimmt. In seinen späteren Jahren engagierte sich Androsch weiterhin für Bildung und Innovation, initiierte unter anderem ein Volksbegehren zur Bildungsreform. Seinen Einfluss als Berater behielt er bis ins hohe Alter, wobei er regelmäßig die Entwicklung der österreichischen Politik kritisierte und vor der Gefahr einer „Orbánisierung“ des Landes warnte, wie von [5min.at] berichtet.
Hannes Androsch wurde am 18. April 1938 in Wien geboren und erlangte bereits früh politisches Gehör. Seine Anhängerschaft und politische Karriere waren geprägt von seiner Zusammenarbeit mit Kreisky, die jedoch zunehmend spannungsgeladen wurde. Nach seiner Zeit als Finanzminister war Androsch von 1981 bis 1988 Generaldirektor der Creditanstalt und ein gefragter Berater für die Weltbank. Obwohl sein Leben von Höhen und Tiefen geprägt war, bleibt er in der Geschichte als ein Architekt der modernen Sozialdemokratie in Österreich in Erinnerung, dessen Reformen und wirtschaftliche Strategien das Land bis heute beeinflussen, wie auch in [Wikipedia] festgehalten wird.
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