
In der nordmazedonischen Stadt Kocani kam es am Sonntag zu einer verheerenden Tragödie. Bei einem Brand in der Diskothek „Pulse“ starben mindestens 59 Menschen, vorwiegend Jugendliche. Unter den Opfern befindet sich auch der Musiker Andrej Gjorgjieski von der Hip-Hop-Gruppe DNK. Dieser zeigte außergewöhnlichen Mut, als er während des Feuers wiederholt in den brennenden Club zurückkehrte, um junge Fans zu retten. Laut Berichten des britischen Mediums The Independent soll Gjorgjieski versuche unternommen haben, andere aus der brennenden Hölle zu befreien, was ihm letztendlich das Leben kostete, während er bedeutende Leben rettete. Sein Manager lobte ihn als einen „guten und bescheidenen Menschen“, dessen Tapferkeit und selbstloses Handeln in den letzten Momenten seines Lebens hervorstachen.
Proteste und Trauerfeiern nach der Katastrophe
Der Brand, der mutmaßlich durch Pyrotechnik während eines Konzerts ausgelöst wurde, hinterließ zahlreiche Verletzte. Über 150 Menschen erlitten teils schwere Verbrennungen, und viele wurden in die Nachbarländer evakuiert, darunter auch Österreich. In den Tagen nach der Katastrophe gab es in Kocani Proteste, bei denen Demonstranten ein Café demolierten, das dem Betreiber des Clubs gehört. Es wurde ein Gefühl der Wut und Trauer sichtbar, während viele Menschen Trauerfeiern für die verlorenen Leben abhielten, und Bischöfe ihr Beileid zu den Angehörigen der Opfer aussprachen, wie die katholische Kirche in Nordmazedonien in einer Stellungnahme erklärte.
In Reaktion auf die Tragödie kündigte der Bürgermeister von Kocani, Ljupco Papazov, seinen Rücktritt an. Nordmazedoniens Innenminister Pance Toskovski bestätigte, dass die Disco offenbar ohne gültige Betriebserlaubnis betrieben wurde. Die Justiz hat bereits Ermittlungen eingeleitet und 20 Verdächtige festgenommen, darunter Regierungsbeamte und den Clubmanager. Premierminister Hristijan Mickoski äußerte sich betroffen über den Verlust vieler junger Leben und versprach eine umfassende Untersuchung, um sicherzustellen, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt. Der gesamte Balkan steht im Zeichen der Trauer und Anteilnahme, während Nordmazedonien eine siebentägige Staatstrauer ausgerufen hat.
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