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Ein verheerendes Erdbeben hat Tibet erschüttert und eine tragische Bilanz hinterlassen. In der Region Tingri, etwa 80 Kilometer nördlich des Mount Everest, kamen mindestens 126 Menschen ums Leben und Hunderte wurden verletzt, als das Beben am Dienstag die Infrastruktur ins Chaos stürzte. Laut dem Leiter der Katastrophenschutzbehörde, Hong Li, sind mehr als 3.600 Häuser zusammengebrochen, was die Situation für die etwa 62.000 betroffenen Einwohner dramatisch verschärft. Nur 187 Notunterkünfte wurden eingerichtet, um rund 46.500 Menschen eine sichere Unterkunft zu bieten. Die Kälte der Himalaja-Region, mit Temperaturen, die bis auf minus 16 Grad sinken, macht die Rettungsarbeiten zusätzlich herausfordernd, wie die Kleine Zeitung berichtet.
Die Erdbebenstärke wurde von verschiedenen Quellen unterschiedlich klassifiziert; die USGS meldete eine Stärke von 7,1, während China sie mit 6,8 angab. Das Epizentrum lag in relativ geringer Tiefe bei rund zehn Kilometern, was die Erschütterungen bis in die 400 Kilometer entfernte nepalesische Hauptstadt Kathmandu spürbar machte. Tausende von Feuerwehrleuten, Soldaten und Rettungskräften sind im Einsatz, um Verletzte aus den Trümmern zu bergen und Notversorgung zu leisten, wie der Tages-Anzeiger hervorhebt. UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich „tief betrübt“ über die vielen Todesopfer und bot Unterstützung an, während auch der Dalai Lama sein Mitgefühl für die betroffenen Familien äußerte.
Rettungsmaßnahmen und Herausforderungen
Aktuell kämpfen rund 12.000 Rettungskräfte gegen die eisigen Bedingungen, um weitere Überlebende zu finden und die nötige Versorgung sicherzustellen. Die kalte Witterung, kombiniert mit der schlechten Infrastruktur der betroffenen Region, erschwert die Hilfsmaßnahmen erheblich. Viele der eingestürzten Häuser waren aus traditionellen Materialien wie Steinen und Lehmziegeln gebaut und konnten dem starken Erdbeben nicht standhalten. Die Sicherheitslage ist angespannt, da eine rasche Bereitstellung von Zeltunterkünften, Decken und warmen Kleidungen unerlässlich ist, um den betroffenen Menschen beizustehen.
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