
Ein dunkler Tag für den Wolf und den Naturschutz: Am 7. März 2025 wurde der Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft, wie der Tiroler Bauernbund und der WWF in ihren Stellungnahmen bestätigen. Diese umstrittene Entscheidung, die das Resultat einer Abstimmung des Ständigen Ausschusses der Berner Konvention vom 3. Dezember 2024 ist, sorgt für hitzige Diskussionen. Der Landesrat und Bauernbund-Obmann Josef Geisler feiert dies als Beleg dafür, dass der Wolf in Tirol nicht mehr gefährdet ist und fordert, dass die EU-Kommission rasch neue Verordnungen präsentiert, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. Er argumentiert, dass die erhöhten Bestände eine Anpassung der Schutzmaßnahmen notwendig machen, während Umweltorganisationen wie das Ökobüro auf die Notwendigkeit wissenschaftlicher Nachweise hinweisen und eine verantwortungsvolle Überwachung der Wolfspopulation fordern.
Konsequenzen der Entscheidung
Die Herabstufung hat weitreichende Folgen, die nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland spürbar sein könnten. Trotz der Tatsache, dass die EU-Richtlinien den Wolf weiterhin unter einem strengen Schutzstatus halten, befürchten Experten, dass in den nächsten Monaten eine Erleichterung der Jagdvorschriften bevorsteht. Der Wolfsschutz-Deutschland e.V. sieht in dieser Entscheidung ein gefährliches Signal, das die Tür für mehr Abschüsse und Konflikte aufstößt. Der Druck, Wölfe gezielt abzuschießen, könnte zunehmen, was zu destabilisierten Rudeln und somit zu mehr Schäden an Nutztieren führen könnte, warnt WWF-Experte Christian Pichler. Während die Jagdlobby diesen Schritt als Erfolg feiert, bleibt der Wolf in Deutschland, dank des Bundesnaturschutzgesetzes und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, für den Moment geschützt.
Doch der Widerstand gegen die Herabstufung wächst: Fünf Umwelt- und Tierschutzorganisationen haben bereits Klage beim Europäischen Gerichtshof erhoben. Sie kritisieren die fehlenden wissenschaftlichen Grundlagen für die Entscheidung und fordern ein unabhängiges Monitoring der Wolfspopulation, um dem drohenden Schaden entgegenzuwirken. In Deutschland wurde die Zustimmung zur Herabstufung durch das Bundesumweltministerium unter Steffi Lemke gegeben, was die besorgte Frage aufwirft, ob die Interessen von Natur und Tierwohl ausreichend vertreten werden. Der Wolf braucht jetzt mehr denn je Unterstützung, um auch in Zukunft in unseren Wäldern leben zu können, fordern die Aktivisten von Wolfsschutz-Deutschland e.V., die sich vehement gegen diese Entwicklung einsetzen.
Details zur Meldung