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Im Jahr 2024 kämpfte Tirol weiterhin mit der Herausforderung durch große Beutegreifer, trotz eines Rückgangs der Wölfe von 26 im Jahr 2023 auf 23 im vergangenen Jahr. Aus einer aktuellen Pressemitteilung des Landes geht hervor, dass in Tirol 211 Weidetiere Opfer von Raubtieren wurden, davon 183 Schafe, 10 Ziegen, 17 Rinder und ein Pferd - das entspricht einem Rückgang von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wölfe waren für rund 70 Prozent dieser Verluste verantwortlich, was das Wolfsmanagement zu einer zentralen Aufgabenstellung für die Behörden macht, wie auch von dolomitenstadt.at berichtet.
Im Einsatz gegen die Raubtiere hat das Land verschiedene Maßnahmen ergriffen, darunter die Förderung von Herdenschutzzäunen mit einem Anteil von 60 Prozent der Kosten. Allerdings reduzierte sich die Anzahl der Anträge für Herdenschutzmaßnahmen auf 105, was einen Rückgang von 25 Prozent bedeutet. Der Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler betonte die Notwendigkeit „praktikabler Lösungen“ zur Senkung von Tierverlusten und dass der Schutz der Bevölkerung sowie der Weidetiere an oberster Stelle stehe. Im Jahr 2024 wurden 14 Wölfe zur Jagd freigegeben, wobei in Osttirol die meisten Abschüsse stattfanden, wie das ORF Tirol berichtete.
Entschädigungszahlungen und Förderung
Die finanziellen Entschädigungen für gerissene und vermisste Weidetiere beliefen sich auf insgesamt 127.000 Euro, was einem Rückgang von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zusätzlich erhalten Bauern, die aus Angst vor Wölfen ihre Tiere frühzeitig abtreiben, Unterstützung bei Futterkosten – im vergangenen Jahr wurden 88 Anträge auf Entschädigungszahlungen und Förderungen gestellt. Das Land Tirol setzt sich zudem für eine Änderung des Wolfs-Schutzstatus auf europäischer Ebene ein, was von Tierschutzorganisationen wie dem WWF kritisiert wird, die solche Bestrebungen als „populistischen Angriff auf den Artenschutz“ interpretieren.
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