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Windkraft in Tirol: Wie ein erster Windradtraum ins Wanken gerät!

Trotz der Bemühungen um den Ausbau der Windkraft sieht die Lage in Tirol zunehmend düster aus. Der stellvertretende Landesumweltanwalt Walter Tschon gab an, dass bis heute kein einziger Genehmigungsantrag für Windkraftanlagen eingereicht wurde. Die Chancen für Projekte in Tirol gelten daher als äußerst gering. „Ich glaube, es wird in Tirol vielleicht eine Einzelanlage kommen. Aber sicher kein Windpark mit sechs oder sieben Anlagen“, so Tschon im Gespräch mit der APA. Aktuell wurden lediglich etwa 20 Standorte in Erwägung gezogen, von denen nur in einer Handvoll realistische Chancen auf eine Genehmigung bestehen, wie dolomitenstadt.at berichtete.

Den geplanten Windkraftprojekten stehen nicht nur bürokratische Hürden und wirtschaftliche Überlegungen gegenüber, auch der Widerstand der Anwohner spielt eine erhebliche Rolle. Projekte, wie das auf der Simmeringalm in Obsteig, sind massiv von Bürgerinitiativen abgelehnt worden. Zudem haben frühere Vorhaben in Osttirol gezeigt, dass starker Widerstand vor Ort eine Umsetzung nahezu unmöglich macht. Laut einer Studie aus dem Jahr 2023 könnte die Windkraft theoretisch 4,9 Prozent des Energiebedarfs Tirols decken, was jedoch einer enormen Anzahl an Windrädern bedarf.

Windkraftpotenzial und Förderung

Die Tiroler Landesregierung hebt in ihrer aktualisierten Studie zum „Windenergiepotenzial in Tirol“ hervor, dass der technologische Fortschritt das Potenzial für Windenergie in den letzten Jahren deutlich angehoben hat. So könnten theoretisch zwischen 800 und 1.200 Gigawattstunden durch Windkraft generiert werden, was 3,3 bis 4,9 Prozent des aktuellen Energiebedarfs entspricht. Die Regierung spricht sich für den Einsatz erneuerbarer Energien aus, jedoch wird betont, dass der Energiemix, einschließlich Wasserkraft und Photovoltaik, weiterhin entscheidend sein wird. Landeshauptmann Anton Mattle betonte, dass es an der Zeit sei, konkrete Schritte zu unternehmen, um Windkraft als Teil der Energiewende zu integrieren, und kündigte eine Prämie von bis zu 100.000 Euro für das erste Windrad in Tirol an, wie tirol.gv.at berichtete.

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Zusätzlich sollen Windmessungen gefördert werden, um die Grundlage für zukünftige Projekte zu schaffen. Das Land hat hierzu eine Anlaufstelle eingerichtet, die Projektunternehmer unterstützt und über rechtliche Rahmenbedingungen informiert. Doch das Problem bleibt: In den Tallagen Tirols fehlt es an geeignetem Windpotential, während geeignete Standorte vornehmlich in Höhenlagen zwischen 1.000 und 2.300 Metern liegen, was zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt, insbesondere in Bezug auf die Erschließung und den Transport der notwendigen Materialien.

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Genauer Ort bekannt?
Obsteig, Österreich
Beste Referenz
dolomitenstadt.at
Weitere Quellen
tirol.gv.at

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