In Tirol brodelt es in der Landwirtschaft! Der Präsident der Landwirtschaftskammer Tirol, Josef Hechenberger, äußert massive Bedenken gegenüber dem geplanten Mercosur-Abkommen zwischen der EU und mehreren südamerikanischen Ländern. „Die Tierschutz- und Umweltstandards sind in Südamerika deutlich niedriger, was dazu führt, dass billigere Lebensmittel auf den europäischen Markt drängen“, kritisiert Hechenberger und warnt vor einem gefährlichen Trend: „Man opfert jetzt die Berglandwirtschaft zugunsten der Industrie“. Diese Aussagen stammen aus einem Interview, in dem Hechenberger auch auf die Stimmen anderer Wirtschaftsvertreter eingeht. Positives Feedback kommt von der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung, die in der Reduktion von Zöllen und Bürokratie eine Chance für den Export sehen, als meinbezirk.at berichtet.
Aber wie wird sich das Mercosur-Abkommen konkret auf die Tiroler Bauern auswirken? Hechenberger forderte eine breitere Diskussion innerhalb der Volkspartei, da die Meinungen innerhalb der Partei bis hin zu NEOS, die das Abkommen befürworten, auseinandergehen. „Wir müssen außerhalb Tirols Partnerschaften bilden, da auch Länder wie Frankreich und Irland skeptisch sind“, fügte er hinzu. Besonders kritisch sieht er die Vorgehensweise der EU-Kommission, die den Handelsabschnitt des Abkommens ohne das Vetorecht der Mitgliedstaaten festlegen möchte. „Das könnte rechtliche Probleme nach sich ziehen“, so Hechenberger, dessen Anliegen auch im Europäischen Parlament Gehör finden soll. Eine endgültige Entscheidung wird frühestens für die zweite Jahreshälfte 2025 erwartet, denn die Bauern stehen unter Druck und müssen sich auf steigende Produktionskosten und bürokratische Hürden einstellen, wie auch aus dem Gespräch mit Hechenberger auf tirol.orf.at klar hervorgeht.