
Ein neues Förderprogramm von insgesamt 1,6 Millionen Euro zielt darauf ab, die berufliche Teilhabe von Jugendlichen im Tiroler Unterland zu verbessern. Davon kommen 960.000 Euro vom Land Tirol, der Rest stammt aus Zuschüssen des Europäischen Sozialfonds, wie ORF Tirol berichtete. Das Programm, das während der Sitzung der Landesregierung am Dienstag beschlossen wird, ist Teil der Arbeitsmarktstrategie 2030 und soll insbesondere Jugendlichen helfen, die sich in der Phase der „Nicht-Aktivität“ befinden – also „NEETs“, was „Not in Education, Employment or Training“ bedeutet. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bezirke Schwaz, Kufstein und Kitzbühel.
Ab dem 1. April wird der Förderaufruf gestartet, mit der Laufzeit bis September 2027. Ziel ist es, mindestens 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu unterstützen, die in niederschwelligen uneingeschränkten Werkstätten eine Ausbildung mit Tagesstruktur erhalten. Laut der zuständigen Landesrätin Astrid Mair (ÖVP) bietet das Programm "Am Arbeitsmarkt benachteiligten Jugendlichen die Möglichkeit, grundlegende Fähigkeiten zu erlernen und ihren Weg ins Berufsleben zu starten."
Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt
Trotz eines Rekords von knapp 354.000 Beschäftigten, was einer Vollbeschäftigung gleichkommt, warnt die SPÖ vor den nahezu 11.000 Arbeitslosen in Tirol. SPÖ-Arbeitsmarktsprecher Philip Wohlgemuth betont, dass jede Arbeitslose und jeder Arbeitslose eine zu viel sei und dass mehr Perspektiven geschaffen werden müssen, um diese Menschen zu unterstützen. Kritik kommt auch an den geplanten Einschnitten im Tiroler AMS-Budget von 7,3 Millionen Euro, die viele Initiativen zur Arbeitsvermittlung gefährden könnten, was er als „inakzeptabel“ bezeichnet, wie SPÖ Tirol in einer aktuellen Sitzung des Landtags berichtete.
Wohlgemuth fordert, dass Investitionen in den Arbeitsmarkt und zusammenhängende Initiativen wichtiger sind denn je. Er hebt hervor, dass jeder Euro, der in diesen Bereich fließt, sinnvoll investiert sei, um nicht nur wirtschaftlich, sondern auch menschlich nachhaltige Lösungen zu fördern. Auch die Digitalisierung und flexible Arbeitszeitmodelle könnten entscheidend sein, um die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten in Tirol zu verbessern, insbesondere für Frauen, die öfter ungewollt in Teilzeitarbeit tätig sind. Sonja Föger-Kalchschmied von der SPÖ betont die Notwendigkeit, das Vertrauen der jungen Generation in den Wohlstand durch Arbeit wiederherzustellen, auch angesichts der steigenden Wohnkosten. Eine tirolweite Wohnbedarfsstudie soll hier Anhaltspunkte geben.
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