Tirol

Tirol plant Maut für Fernpass: ADAC kritisiert Maßnahme

Die geplante Maut auf dem Fernpass ab 2028 - Eine finanzielle Belastung für Autofahrer.

Tirol plant ab 2028 die Einführung einer Maut auf dem Fernpass. Die Maßnahme soll dazu dienen, die Strecke sowohl schneller als auch sicherer zu gestalten. Die Entscheidung stieß jedoch auf Kritik vom ADAC. Autofahrer müssen in vielen europäischen Ländern bereits für die Nutzung von Autobahnen und ähnlichen Straßen Gebühren entrichten. Zusätzlich zur bestehenden Maut für Tunnel und Pässe wird jetzt auch der Fernpass in Tirol kostenpflichtig sein.

Die Mautgebühr für Fahrer, die den Fernpass Richtung Innsbruck oder Italien passieren möchten, beläuft sich auf 14 Euro. Eine Jahreskarte ist für Vielfahrer zum Preis von 140 Euro vorgesehen. Ursprünglich war geplant, Anwohner von der Maut zu befreien, doch aufgrund von EU-Rechtsverstößen wurde dieser Vorschlag verworfen. Die Einnahmen aus der Maut sollen ein umfassendes Maßnahmenpaket refinanzieren, das die Sicherheit und Geschwindigkeit auf der Strecke über den Fernpass verbessern soll.

Ein neuer 1,4 Kilometer langer Scheiteltunnel unter der Passhöhe ist geplant, um die 4,8 Kilometer lange Passstraße zu ergänzen oder zu ersetzen. Die Route über den Fernpass (B179) ist insbesondere im Winter anfällig für Hangrutsche, Lawinengefahren und Straßenglätte. Aufgrund des bisher mautfreien Durchgangs durch Österreich über die A7 und den Grenztunnel Füssen ist die Strecke stark frequentiert. An Spitzentagen passieren dort bis zu 30.000 Fahrzeuge.

Die Bauarbeiten am Tunnelprojekt sollen 2026 beginnen, und bis 2028 sollen sie abgeschlossen sein. Ab diesem Zeitpunkt ist eine Maut für den gesamten Bereich rund um den Fernpass (Tunnel und Passstraße) vorgesehen. Die Mautstationen werden am Blindsee und in Nassereith errichtet, und es ist auch geplant, den Lermooser Tunnel zu sanieren und um eine zweite Röhre zu erweitern.

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Die Entscheidung zur Einführung der Maut stößt beim ADAC auf wenig Zustimmung. Kritiker bezeichnen die Gebühr als eine zusätzliche finanzielle Belastung für Autofahrer. In der Region herrscht Skepsis über die Maut, und die Tourismusbranche befürchtet, dass Skifahrer und Tagesausflügler abgeschreckt werden könnten. In Nessereith wird sogar eine Volksbefragung über die Maut gefordert, in der Hoffnung, sie noch abzuwenden. Um die Maut zu umgehen, empfiehlt der ADAC Autofahrern die Umleitung über die Route Mittenwald - Seefeld - Zirler Berg zur Inntalautobahn A12.

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