Die heimischen Wälder in Tirol leiden zunehmend unter den Folgen des Klimawandels, wobei extreme Wetterereignisse wie Trockenheit und heftige Stürme besonders verheerende Auswirkungen zeigen. Im Zillertal konzentrieren sich die Bundesforste daher auf Aufforstungsmaßnahmen, um den Schutzwald wiederherzustellen und die Naturkräfte, die den Menschen vor Ort schaden können, zu bändigen. Intakte Schutzwälder sind nicht nur wichtig für die Stabilität der Landschaft, sondern bieten auch einen natürlichen Schutz gegen Naturgefahren wie Steinschlag und Erosion.
Im aktuellen Jahr wurden in den Aufforstungsprojekten insgesamt rund 25.000 Pflanzen gesetzt, wobei ein bedeutender Schwerpunkt auf das Forstrevier Hinteres Zillertal gelegt wurde. In der Region Hollenzberg, nahe Mayrhofen, ist ein spezielles Projekt zur Aufforstung durch den Sturm im Jahr 2023 in Angriff genommen worden. Auf einer Fläche von fünf Hektar haben Forstfacharbeiter in mühsamer Handarbeit 2.000 Jungbäume eingepflanzt. Dabei sind Lärchen und Kiefern die Hauptbaumarten, die aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Wetterextremen gewählt wurden. Die Lärche hat besonders starke Wurzeln, die gut im Boden verankert sind, während Kiefern auch in trockenen Böden gedeihen können.
Aufforstungsstrategien in Tirol
Die Bundesforste haben spezielle Konzepte zur Wiederbewaldung der durch Sturmschäden betroffenen Flächen entwickelt. Besonders wichtig dabei ist die Förderung des natürlichen Nachwuchses, da sich selbst aufkommende Jungbäume besser an den Standort anpassen können. Dort, wo diese natürliche Verjüngung nicht ausreichend ist – vor allem auf größeren Schadflächen –, sind Aufforstungsmaßnahmen wie die im Zillertal unerlässlich, um die kahlen Flächen zeitnah zu schließen. Damit wird nicht nur die Waldfläche wiederhergestellt, sondern gleichzeitig wird auch an einem klimafitten Wald der Zukunft gearbeitet. Die Baumartenvielfalt wird somit gezielt gefördert.
Der forstliche Betrieb in Unterinntal, der für rund 92.000 Hektar Naturfläche verantwortlich ist, setzt alles daran, dass geschädigte Flächen schneller regeneriert werden. Der Fokus liegt dabei auf der Reduzierung des Fichtenanteils und der Erhöhung von Lärchen und Tannen in den nun entstehenden Wäldern. Langfristig soll ein stabiler, artenreicher Wald entstehen, der besser mit klimatischen Veränderungen umgehen kann. Die reiche Biodiversität sorgt dafür, dass die Wälder nicht nur ökologisch sinnvoll sind, sondern auch eine wichtige Ressource für die Region darstellen. Dieser engagierte Ansatz der Aufforstung ist notwendig, um den Schäden des Klimawandels entgegenzuwirken und die Schutzfunktion der Wälder wiederherzustellen.
Wie die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, sind solche Maßnahmen entscheidend, um den Herausforderungen des Klimawandels nachhaltig zu begegnen. Von den 43.000 Hektar Waldfläche im Unterinntal sind circa die Hälfte als Schutzwaldgebiete ausgewiesen. Die Notwendigkeit, diese Flächen aktiv zu bewirtschaften und aufzuforsten, bleibt daher von zentraler Bedeutung, um den Wald als Lebensraum und als schützende Umgebung langfristig zu sichern.
Für Interessierte bietet die Region häufig Einblicke in die aktuellen Projekte und die Fortschritte der Aufforstungsmaßnahmen. Dabei wird deutlich, wie wichtig ein sorgfältig geplanter Umgang mit der Natur für die Zukunft der alpinen Wälder ist. In Westendorf findet beispielsweise ein Besuch im Wald der Zukunft statt, wo die Bevölkerung über die Pläne der Bundesforste informiert wird. Mit der Anpflanzung von rund 1,4 Millionen neuen Bäumen, davon 180.000 in der Region Zillertal, setzen die Bundesforste ein klares Zeichen für ihre Verpflichtung, die Wälder zu erhalten und zu regenerieren.
Mehr Informationen zu diesen Initiativen und zu den konkreten Strategien der Bundesforste können auf www.meinbezirk.at nachgelesen werden.