Der Winter hat das Allgäu mit einer prächtigen Schneedecke überzogen. Am Freitag erstrahlte die Landschaft im Sonnenlicht, während Kinder den Schnee für Spiele und Schneemann-Bau nutzten. Aber nicht alles ist so heiter wie es scheint. Die winterlichen Bedingungen bringen auch einige Risiken mit sich.
Die Straßen im Allgäu sind von dem starken Schneefall und den winterlichen Verhältnissen betroffen. Laut der Polizei gab es seit Donnerstagabend über 200 witterungsbedingte Einsätze. Dabei wurden 15 Personen verletzt und der Sachschaden beläuft sich auf etwa 400.000 Euro. Einige Autofahrer sind trotz der Winterbedingungen mit Sommerreifen unterwegs, was zu Problemen führt. Ein Beispiel ist ein Autofahrer in Kempten, der uneinsichtig auf die Gefahren hingewiesen wurde und sein Fahrzeug stehen lassen musste. Vor der Fahrt sollten Autos gründlich von Schnee und Eis befreit werden, da ein einfaches Guckloch nicht ausreichend ist.
Warnungen der Bergwacht
- Lawinengefahr: Raphael Müller von der Bergwacht Hinterstein warnt vor Touren in höheren Lagen. Der Bayerische Lawinenwarndienst hat derzeit noch keinen täglichen Lagebericht veröffentlicht, was für Auswärtige gefährlich sein könnte. Speziell an Südhängen besteht aufgrund der steigenden Temperaturen die Gefahr von Lawinen.
- Winterwanderungen: Wenn Wanderer die Landschaft erkunden möchten, sollten sie niedrige Lagen bis 1300 Meter aufsuchen und auf wintergerechte Ausrüstung achten. Eine empfohlene Wanderroute führt von Bolsterlang über das Sonnenplateau nach Hirtenstein.
Skifahren und Langlaufen im Allgäu
- Aktuelle Wintersportmöglichkeiten: Es ist Schneevergnügen im Skigebiet Eschach bei Buchenberg angesagt, mit einer Schneedecke von 30 bis 40 Zentimetern. Auch in Sinswang bei Oberstaufen sind die Liftanlagen geöffnet. Höhergelegene Gebiete wie Grasgehren und die Bergbahnen Oberstdorf Kleinwalsertal planen, bald in die Wintersaison zu starten, wobei die ersten Öffnungen für den 6. und 13. Dezember erwartet werden.
- Langlaufloipen: Zurzeit sind in vielen Hochlagen die Loipen noch nicht gespurt, da der Schnee nicht ausreicht und der Boden nicht gefroren ist. Dies betrifft auch die Hörnerdörfer und das Tannheimer Tal.
Die Wetterstation am Nebelhorn zeigt aktuell eine Schneehöhe von 80 Zentimetern. Meteorologe Dr. Guido Woltz vom Deutschen Wetterdienst warnt jedoch, dass die weiße Pracht voraussichtlich schnell schmelzen wird. Vor allem am Sonntag werden milde Temperaturen von bis zu 15 Grad im Tal prognostiziert, was auf einen bevorstehenden Wetterumschwung hindeutet. Hintergrund hierfür ist ein Orkantief nordwestlich von Island, das die kälteren Temperaturen vertreiben könnte.
Die winterlichen Bedingungen bieten zwar eine wunderschöne Kulisse und die Möglichkeit für Wintersport, bringen jedoch auch Risiken und Herausforderungen mit sich. Es ist ratsam, stets die aktuellen Wetterwarnungen und Hinweise der Bergwacht zu beachten, um sicher durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Für weitere Informationen zum aktuellen Stand sowie wichtigen Tipps sehen Sie bitte die aktuelle Berichterstattung auf www.allgaeuer-zeitung.de.