Bei der kürzlich abgehaltenen Versammlung des Bauernbundes in Pflach standen gewichtige Themen im Mittelpunkt. Allen voran wurden die Neuwahlen der Führung sowie die Berichte der Funktionäre thematisiert. Die angespannte Diskussion unter den Mitgliedern zeigte deutlich, wie sehr die aktuellen Entwicklungen an den Nerven der Landwirte zerren.
Eine der wichtigsten Veränderungen war die vorgezogene Wahl des neuen Obmanns. Ursprünglich sollten die Führungskräfte alle sechs Jahre gewählt werden, doch Christian Angerer entschloss sich, seinen Posten früher als geplant zu räumen. Infolgedessen wurde Markus Rid aus Ehenbichl einstimmig als neuer Obmann gewählt. Thomas Riedmann übernimmt das Amt des Stellvertreters. Bei diesem Wechsel gab es Anerkennung für die Arbeit Angerers, die den Landwirten und der gesamten Region wertvolle Dienste geleistet hat.
Die Situation des Milchpreises
Eines der zentralen Anliegen der Landwirte bleibt der Milchpreis, ein Kernthema, das in Pflach intensiv behandelt wurde. Mit dem Positionieren der Region als „Heumilchbezirk“ verband sich für die Bauern ein erheblicher Investitionsaufwand, um von „Silomilch“ auf „Heumilch“ umzusteigen. Nun steht dieses System jedoch auf der Kippe, da die Abnehmer, auch als „Käserebellen“ bezeichnet, nicht die gewünschten Preise zahlen. Ein höheres Gegenangebot hat einige Bauern ins Grübeln gebracht und lässt sie über den Ausstieg aus ihren bisherigen Verträgen nachdenken.
Walter Hackl, ein früherer Bezirksobmann der ÖVP-Organisation, brachte die Bedenken der Landwirte klar auf den Punkt: „Die Heumilchregion Außerfern steht auf der Kippe.“ Trotz der Alarmglocken warnte Josef Geisler, der Landeshauptmann-Stellvertreter, davor, die wertvolle Aufbauarbeit der letzten Jahre zu gefährden.
Diskussion über Alternativen
Die kontroverse Diskussion führte auch zu Vorschlägen, die Abnahme der Milch durch einen weiteren Käufer zu erweitern. Richard Wörle und Florian Moosbrugger zeigten sich offen für die Idee, dass ein weiteres „Milchauto“ durch den Bezirk fährt, was möglicherweise zusätzliche Marktchancen bietet. Wörle glaubt, dass ein solcher Schritt nicht verkehrt wäre, während Moosbrugger betonte, dass die Geduld der Landwirte begrenzt sei.
Beide betonten die Notwendigkeit, aktiv zu werden, um die bestehenden Herausforderungen anzugehen. Ihre Kommentare reflektieren eine wachsende Besorgnis über die Zukunft der Landwirtschaft in der Region, besonders in Anbetracht des harten Wettbewerbs und der aktuellen Preispolitik.
Für die Mitglieder des Bauernbundes gibt es somit drängende Fragen zu klären. Die Entwicklungen im Milchmarkt und die Unsicherheiten im Abnehmerverhältnis bleiben zentrale Herausforderungen, die sich auf die gesamte regionale Landwirtschaft auswirken könnten.
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