In Reutte wird die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Heimatbühne mit Freude gefeiert. Bereits seit fünf Jahrzehnten ist diese Institution eine feste Größe in der Theaterlandschaft, und das Engagement der Mitglieder ist bewundernswert. In den letzten 50 Jahren hat die Heimatbühne viele Höhen und Tiefen durchlebt, doch die Begeisterung für das Theater bleibt ungebrochen.
„50 Jahre, stimmt das wirklich?“, fragte man kürzlich beim Landesverband, als Chronist Franz Schneider Informationen über das Jubiläum einholen wollte. Und ja, das stimmt tatsächlich! 1974 wurde die Theatergemeinschaft Reutte gegründet, mit Werner Ginther als einem der Hauptinitiatoren, der nicht allein arbeitete. Unterstützung erhielt er von Antonia Zumbrunnen, Karin Reinalter, Willi Lechleitner und der SPÖ-Organisation Reutte, die halfen, das Theater im Bezirk voranzubringen.
Die erste Aufführung
Das erste Stück wurde zu Weihnachten aufgeführt, und es wurde kein gekauftes Drehbuch verwendet, vielmehr stammte das Werk „A kloans Wunderle“ von der talentierten Wally Gallwitz. Das Sozialhaus in Reutte diente als Bühne, und die Aufführung kam beim Publikum gut an. Diese ersten Schritte zeigten bereits das Potenzial des Ensembles.
Am 12. Mai 1975 wurde die Reuttener Heimatbühne offiziell gegründet, nachdem der Antrag zur Vereinsgründung einige Wochen zuvor eingereicht worden war. Werner Ginther übernahm die erste Rolle als Obmann des nunmehr rechtlich anerkannten Vereins. Seither hat die Heimatbühne das kulturelle Leben in Reutte maßgeblich bereichert und viele Stücke zur Aufführung gebracht.
Wachstum und Engagement
Anfangs bestand die Gruppe aus engagierten Theaterbegeisterten, doch mittlerweile zählt der Verein beeindruckende 160 Mitglieder, darunter 56 Damen und 104 Herren. Diese Mitglieder haben im Laufe der Jahre an 51 Produktionen mitgewirkt – das aktuellste Stück „Eine Stadt steht Kopf“ eingeschlossen. Insgesamt machten sie 540 Aufführungen, die von über 72.000 Zuschauern besucht wurden. Diese Zahlen sind nicht nur beeindruckend, sondern zeigen auch das Engagement und die Hingabe, die in die Produktionen geflossen sind.
Über die Jahre hinweg wurde ein Brauch etabliert: Die Erlöse aus den Aufführungen werden für soziale Zwecke gespendet. Bis heute konnte eine bemerkenswerte Summe von 34.834 Euro für wohltätige Zwecke bereitgestellt werden. Die Mitglieder der Heimatbühne sind somit nicht nur Schauspieler, sondern auch Unterstützer ihrer Gemeinde.
Die Aufführungen fanden zunächst bis 1977 im Sozialhaus statt, bevor sie 1978 ins Paulusheim wechselten. Außerhalb von Reutte gab es auch Auftritte an anderen Orten, wie zum Beispiel auf der Dürrenberger Alm. Solche Veranstaltungen zeigen, wie mobil und flexibel die Truppe ist.
Doch die aktive Rolle der Heimatbühne geht über Theateraufführungen hinaus. Zwischen 1977 und 1993 organisierten sie insgesamt 17 Faschingsbälle und sorgten dabei stets für eine ausgelassene Stimmung. Zudem engagieren sich die Mitglieder auch bei Veranstaltungen, die den Bewohnern von Seniorenheimen Freude bereiten, oder bringen bei Festen ihre Talente und ihren Humor ein. Zuletzt haben sie unter anderem an der Stadterhebungsfeier in Reutte teilgenommen.
Chronist Franz Schneider hebt hervor, dass die kommenden Jahre weiterhin im Zeichen von Kultur und Gemeinschaft stehen sollen. Obwohl kein festes Motto für die Zukunft definiert ist, könnte man mit einem Augenzwinkern sagen: „Mit 50 ist noch lange nicht Schluss!“. Diese positive Einstellung und der Humor der Mitglieder sind es, was die Heimatbühne in Reutte so besonders macht. Für weitere Informationen und Einblicke in die verschiedenen Aktivitäten der Heimatbühne lohnt sich ein Blick auf www.meinbezirk.at.