Wolfgang Nairz, der legendäre Tiroler Bergsteiger und Expeditionsleiter, wird dieser Tage in den Erinnerungen der Bergsteiger-Community lebendig. Er wurde am 27. November 1944 in Kitzbühel geboren und ist bekannt für seinen beeindruckenden Lebenslauf in den Hochgebirgen der Welt. Besonders hervorzuheben ist seine herausragende Rolle in der ersten österreichischen Besteigung des Mount Everest im Jahr 1978, die er gemeinsam mit Robert Schauer und Horst Bergmann realisierte. Dies war ein Meilenstein der österreichischen Alpingeschichte, insbesondere da auch Reinhold Messner und Peter Habeler ohne Flaschensauerstoff den Gipfel erreichten. Bergsteigen war für Nairz mehr als nur ein Sport; es war eine Leidenschaft, die ihn oft in die entlegensten Winkel des Himalayas führte, wo er über 70 Mal hinreiste, wie Wikipedia berichtet.
Unermüdlicher Abenteurer
Nairz war nicht nur an der Spitze der Berge, sondern auch in der Lehre aktiv. Nach einer Ausbildung zum Berg- und Skiführer begann er 1967 mit der Ausbildung zukünftiger Bergführer. Sein erster Gipfelversuch im Himalaya war 1972 am Manaslu. Zudem war er ein Pionier im Drachenfliegen und Ballonfahren, wobei er auf spektakuläre Weise vom höchsten Berg Afghanistans flog. Trotz tragischer Rückschläge, wie dem Verlust seines Freundes bei einer Eislawine während einer Expedition, blieb er der Bergwelt treu. Am Silvesterabend in den Westalpen kam ihm der Gedanke: „Wir frieren auch im Himalaya, also selbst organisieren wir eine Expedition“, was schließlich zu zahlreichen weiteren Besteigungen führte, berichtete ORF Tirol.
Nairz' Ehrgeiz reichte weit über den Gipfel hinaus; zu seinem 80. Geburtstag kehrte er zum 108. Mal nach Nepal zurück und engagierte sich dort in humanitären Projekten. Er gründete die Nepalhilfe, die den Bau von Schulen und Krankenhäusern in den entlegenen Regionen des Landes zum Ziel hatte. Mit einem Leitspruch, der seine Philosophie zusammenfasst – „If my friends are happy, I am happy“ – prägte er nicht nur das Bergsteigen, sondern auch die Menschen, die ihm begegneten.