In Tirol wurden in den vergangenen Tagen strengere Verkehrsmaßnahmen für Urlauber eingeführt, die versuchen, Staus zu umgehen. Seit dem 9. Mai dürfen Reisende an Wochenenden und Feiertagen in vielen kleinen Ortschaften nicht mehr abfahren, sondern müssen offizielle Umgehungsstraßen nutzen. Während einige österreichische Gemeinden die Maßnahme begrüßen, stoßen sie bei anderen auf Unverständnis. Die Tiroler Landesregierung kündigte an, dass Autofahrer am Wochenende und an Feiertagen an den Ausfahrten kontrolliert werden, und bei fehlender Begründung oder Nachweis der Anwohnerschaft Bußgelder drohen.
Die neuen Regelungen haben bei manchen Urlaubern Verständnislosigkeit ausgelöst. Ein Autofahrer berichtete von vergangenen Zeiten, als er gerne kleine Abstecher durch Tirol machte und spontan an Restaurants anhielt. Nun fühlt er sich genötigt, rechtzeitig zu reservieren oder zu rechtfertigen, warum er eine Ortschaft besucht. Der ADAC äußerte ebenfalls Kritik an den Maßnahmen, da sie den freien Reiseverkehr beeinträchtigen. Andere Reisende und Autofahrer zeigen hingegen Verständnis für die Entscheidungen und möchten die Bewohner nicht mit Verkehr belästigen.
In Deutschland, insbesondere in Ortschaften nahe der österreichischen Grenze, wird ein Anstieg des Verkehrsaufkommens beobachtet, da viele Urlauber sich nicht an die offiziellen Verkehrsrouten halten. Der Bürgermeister von Mittenwald äußert den Wunsch nach ähnlichen Maßnahmen wie in Tirol, sieht jedoch in Deutschland fehlende rechtliche Grundlagen. Trotzdem hält er solche Abfahrtsbeschränkungen für kurzfristige Lösungen, die den Anwohnern helfen könnten.
