Die Gemeinde St. Johann plant, sich aus dem Gemeindeverband zurückzuziehen, ein Schritt, der von Bürgermeister Stefan Seiwald mit den hohen finanziellen Belastungen begründet wird. Mit einer Population von 8.600 Einwohnern leistet die Gemeinde fast den maximalen jährlichen Mitgliedsbeitrag von rund 24.000 Euro. Laut Seiwald sei das Kosten-Nutzen-Verhältnis für St. Johann überschaubar. „Wir haben nicht die gesamte Organisation in Frage gestellt, aber die finanziellen Schwierigkeiten der Gemeinden spielen eine große Rolle“, erläuterte er. Sein Appell folgt auf ähnliche Überlegungen in Hall, die bereits auf ein Austretens-Szenario hinarbeiten, was bei Gemeindeverbandspräsident Karl-Josef Schubert Besorgnis auslöst. Er betonte die Wichtigkeit einer starken Gemeinschaft und hofft, einen möglichen Dominoeffekt zu vermeiden.
Finanzielle Schwierigkeiten am Horizont
Der Gemeindeverband kämpft mit dem finanziellen Druck, und Schubert stellte fest, dass die Gemeinden derzeit große Schwierigkeiten haben. Derzeit werde jedes Budget durchforstet, um Einsparungen zu finden. Am 17. Dezember wird Schubert in Lienz sein, um diese Austrittserwägungen zu besprechen und möglicherweise einem Rückzug von mehr Gemeinden entgegenzuwirken. Laut Schubert seien es oft nicht die Bürgermeister, die kritisch sind, sondern die frischgewählten Gemeinderäte, die aus den letzten Diskussionen zur gemeinsamen Organisation, wie der GemNova, mit einem Gefühl der Skepsis hervorgegangen seien.
Zusätzlich wurde aus Telfs von Bürgermeister Christian Härting klargestellt, dass es dort keine Austrittserwägungen gebe. In Zeiten finanzieller Engpässe sei es wichtig, zusammenzuhalten. „Natürlich gibt es an vielen Stellen Fragen zu den Ausgaben, aber wir müssen auch bedenken, dass viele Steuermillionen zwischen Bund und Land verteilt werden. Eine starke Gemeinschaft ist entscheidend für die positiven Entwicklungen der Gemeinden“, sagte Härting. Er wies darauf hin, dass größere Städte mehr als einmal Mitgliedsbeiträge zahlen und dies auf lange Sicht eine große finanzielle Belastung darstellt, wie tirol.ORF.at berichtete.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung
