
Die finanzielle Lage der Gemeinde Matrei in Osttirol bleibt angespannt. Nach einem Schuldenstand von über 35 Millionen Euro präsentiert die Kommune nun einen neuen Tilgungsplan, um die drohende Insolvenz abzuwenden. Bürgermeister Raimund Steiner informierte über 100 Gläubiger in Lienz über die zinsfreie, hundertprozentige Rückzahlung aller Verbindlichkeiten in den kommenden Jahren. Die Mehrheit der Anwesenden, über 40 Gläubiger, signalisierten bereits Zustimmung zu diesem Plan, wie krone.at berichtete.
Der Tilgungsplan gliedert die Gläubiger in drei Kategorien: Bis 50.000 Euro sollen alle Verbindlichkeiten noch dieses Jahr beglichen werden, während Beträge zwischen 50.000 und 100.000 Euro bis April 2024 bedient werden. Für höhere Forderungen sollen die Zahlungen innerhalb der nächsten vier Jahre erfolgen. Unterstützt wird Matrei zudem von Land Tirol, welches als größter Gläubiger 3,7 Millionen Euro zinslos über 15 Jahre zurückzahlen wird. „Das ist ein echtes Kraftakt“, so Steiner, der für die Umsetzung zahlreiche Sparmaßnahmen ankündigte, um die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen, wie orf.at festhielt.
Kritik an der bisherigen Führung
Die Tiroler ÖVP sieht sich in der Kritik, da sie in der Vergangenheit nicht früher auf die finanziellen Probleme reagiert habe. Der langjährige Bürgermeister Andreas Köll steht dabei im Fokus und muss sich gegen Vorwürfe verteidigen, seine Amtszeit sei von überdimensionierten Infrastrukturprojekten geprägt gewesen. Trotz dieser Rückschläge ist die Gemeinde aktuell in der Lage, ihre laufenden Verpflichtungen zu bedienen und plant, in naher Zukunft auch notwendige Bauprojekte in Angriff zu nehmen.
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