In Lienz fand kürzlich eine spannende Präsentation des Buches „Die Isel – Gletscherfluss in der Naturlandschaft“ statt. Hierbei wurden die Bedeutung und die Schönheit der Isel, eines der letzten weitgehend naturnah erhaltenen Gletscherflüsse der Ostalpen, in den Mittelpunkt gestellt. Die Monographie vereint Beiträge von 40 Fachautoren, darunter Wissenschaftler und erfahrene Einheimische, die ihr Wissen über die Isel und deren Umgebung teilen.
Die Mitherausgeberin Susanna Muhar wies darauf hin, dass in diesem Buch ein einmaliges Kompendium an Informationen zusammengestellt wurde, das natur-, sozial- und kulturwissenschaftliches Wissen vereint. „Jeder von uns hat seinen persönlichen Zugang zur Isel“, erklärte sie. Zudem bietet das Buch Einblicke in verschiedene Themen, die von künstlerischen Annäherungen über sportliche Aktivitäten wie Kajakfahren bis hin zur Berichterstattung über Hochwasserereignisse reichen, die die Region nachhaltig geprägt haben.
Einblicke von Experten und lokalen Kennern
Die herausragenden Beiträge stammen unter anderem von der international anerkannten Gletscherforscherin Andrea Fischer, die sich mit dem Thema „Abschied vom ewigen Eis?“ auseinandersetzt. Auch Historiker Meinrad Pizzinini trägt zur Diskussion bei und beleuchtet die Bedeutung der Isel für die Stadt Lienz. Viele Autoren beziehen sich auf die traditionellen Praktiken wie die Holztrift, die entlang des Wassers stattfand, und die damit verbundenen Handwerkskünste. Das gesamte Ökosystem, das in und um die Isel existiert, wird wissenschaftlich detailliert dargestellt.
Die Buchpräsentation wurde von zahlreichen Interessierten besucht, die im Bildungshaus lauschten, während die Autoren von der positiven Resonanz ihrer Arbeit berichteten. Die Kombination aus akademischem Wissen und lokalen Geschichten verleiht dem Buch einen besonderen Stellenwert.
Künftige Initiativen zum Schutz der Isel
Während der Veranstaltung äußerte der Tiroler Naturschutzlandesrat René Zumtobel den Wunsch, die Forschungsergebnisse der Wissenschaftler in konkrete Maßnahmen für den Naturschutz umzuwandeln. „Das würde uns helfen, unsere Aufgaben leichter zu erfüllen“, betonte er. In diesem Kontext wurde auch das Vorhaben angekündigt, das Jahr 2025 als „Jahr der Isel“ zu erklären. Landesumweltanwalt Johannes Kostenzer plant, die Bevölkerung durch eine Reihe von Veranstaltungen aktiv einzubeziehen.
Die Isel soll nicht nur als Naturraum, sondern auch als kultureller Ort gewürdigt werden. Die Veranstaltung hatte das Ziel, Bewusstsein für die Bedeutung der Isel als einzigartigen Lebensraum und als Artenschutzprojekt zu schaffen. Der Schutz dieses besonderen Flusses und seiner Umgebung ist entscheidend, um die vielfältige Flora und Fauna zu erhalten.
In seinem Ausblick im Buch appelliert Kostenzer an die Menschen: „Auf dass wir in Einklang mit diesem Wesen kommen, das die Täler belebt, die Wandernden erfrischt und einen Platz in unserer Mitte hat.“ Die vielfältigen Perspektiven und die gemeinsame Leidenschaft für die Isel machen die Monographie zu einem wertvollen Zeugnis für die Region und ihren einzigartigen Gletscherfluss.