Im Jahr 1949 fanden sich leidenschaftliche Musiker aus der Region zusammen, um den Musikbezirk Lienzer Talboden zu gründen. Heute hat sich dieser Bezirksverband auf 15 Musikkapellen und die Bläserphilharmonie Osttirol erweitert. An einem wunderschönen Sonntag, dem 22. September, wurde das 75-jährige Bestehen mit einem großen Fest in Lienz gefeiert, wo Musik und Geselligkeit im Mittelpunkt standen.
Die Ursprünge der Musikkapellen in dieser Gegend reichen zurück bis ins Jahr 1947, als sich Musiker anlässlich des Festes der Rückgliederung Osttirols an das Land Tirol in Lienz trafen. „Es war uns ein wichtiges Anliegen, die Musikbezirke nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufzubauen. So wurde 1949 der Musikbezirk Lienzer Talboden ins Leben gerufen“, erklärt der Ehrenobmann Dr. Klaus Köck. Mit neun Musikkapellen trat der Bezirk damals dem Landesverband der Tiroler Blasmusikkapellen bei. Zu diesen gehörten unter anderem die Musikkapellen aus Dölsach, Gaimberg und Nußdorf.
Entwicklung und Herausforderungen
Über die Jahre wuchs der Musikbezirk kontinuierlich. Heute begeistert er rund 840 aktive Musikerinnen und Musiker sowie über 50 Marketenderinnen und Marketender. Die ersten Vorsitzenden, wie Pfarrer Otmar Pobitzer und Walter Unterweger, trugen maßgeblich zur Entwicklung bei. Köck, der 1993 die Nachfolge von Unterweger antrat, betont die Bedeutung von Jugendseminaren und der Förderung junger Talente. Diese Initiativen sind entscheidend für die Weiterentwicklung des musikalischen Niveaus der Kapellen.
Musikalische Leitung hatten im Laufe der Jahre verschiedene Kapellmeister inne, wobei die derzeitige musikalische Leitung seit 2010 Roman Possenig obliegt. Sein besonderes Augenmerk liegt auf der Ausbildung junger Musiker. Dies geschah auch in enger Zusammenarbeit mit der Landesmusikschule Lienz, wodurch die Ausbildung stark profitieren konnte.
Erstmalige Höhepunkte wie die Generalversammlung des Tiroler Blasmusikverbandes im Lienzer Stadtsaal im Jahr 2004 feierten große Erfolge und zeigten die Stärke der Gemeinschaft. Ein weiterer wichtiger Moment war die Segnung der Bezirksfahne im Rahmen des 60. Jubiläums in 2009. Diese symbolisiert die Einheit und den Stolz des Musikbezirks.
Ein besonderes Ereignis, das die musikalische Gemeinschaft noch stärker zusammenbrachte, waren die Freundschaftstreffen mit dem Musikbezirk Bruneck. Diese fanden seit 2009 abwechselnd statt und fördern den Austauschs zwischen den Musikern.
Jubiläumsfeier und Ausblicke
Die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen waren ein Zeichen der Wertschätzung für die Tradition, das Engagement und die Leidenschaft aller Mitglieder. Die Begeisterung für die Blasmusik wurde nicht nur durch die vielen Auftritte und Wettbewerbe spürbar, auch die wertvollen Erinnerungen, die in der Präsentation der Bezirkschronik zum 70-jährigen Jubiläum festgehalten wurden, zeugen von der bewegten Geschichte.
Zukunftsorientierte Projekte wie die Schaffung neuer Wettbewerbe und der Fokus auf die Ausbildung junger Musiker werden weiterhin ein zentrales Anliegen des Musikbezirks bleiben. So wird die Herzblut und der Gemeinschaftssinn der Musiker auch in den kommenden Jahren sicher weiterhin in der Region spürbar sein.
Für Interessierte, die mehr über die Geschichte und die Aktivitäten des Musikbezirkes erfahren möchten, bietet die offizielle Website des Musikbezirks umfassende Informationen unter www.musikbezirk-lienzertalboden.at.
Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Musikbezirk Lienzer Talboden, Brunner Images, TAP