In Kufstein wird derzeit am Kasernenareal eine umfangreiche Neugestaltung angestoßen, die sowohl Wohnraum als auch öffentliche Plätze schaffen soll. Bei der Planung dieses zukunftsträchtigen Projekts, das eine Fläche von etwa 65.000 Quadratmetern umfasst, stehen die Bürgerinnen und Bürger stark im Fokus. In einem neuen Bürgerdialog, der als „Zukunftsforum“ bezeichnet wird, wurden kürzlich spannende Informationen präsentiert.
Am 8. Oktober 2023 fand das dritte Forum im Kultur Quartier statt, in dem das Architekturbüro Snøhetta aus Innsbruck seine weiterentwickelten Planungskonzepte vorstellte. Dabei wurden zahlreiche Anregungen der Bevölkerung in den Entwurfsprozess integriert. Die Planung zielt darauf ab, ein modernes Viertel zu schaffen, das Arbeit, Wohnen und Bildung miteinander kombiniert.
Ein öffentlicher Park im Mittelpunkt
Ein zentrales Element des Projekts ist ein großzügiger öffentlicher Park, der für alle Bürger zugänglich sein soll. Hier plant man, über 250 neue Bäume zu pflanzen und gleichzeitig die bereits vorhandene Flora zu bewahren. Besonders hervorzuheben ist, dass aufgrund des bestehenden Baumbestands keine Tiefgarage im Parkbereich vorgesehen ist. Diese Maßnahme soll die Flächenversiegelung minimieren und zur Förderung eines besseren Stadtklimas beitragen.
Rund 75 Prozent des gesamten Areals werden für Wohnzwecke genutzt, was eine Schaffung von etwa 500 Wohnungen ermöglichen könnte. Neben Wohnungen sind zudem eine Volksschule und ein Studentenheim geplant. So wird das Projekt nicht nur zur Wohnraumversorgung beitragen, sondern auch Bildungseinrichtungen integrieren. Ein „Auftaktplatz“ am Wendlinger Kreisverkehr wird zudem eine einladende Öffnung zur Umgebung schaffen.
Die Planer setzen auf eine autofreie Gestaltung des gesamten Areals. Dies soll eine nachhaltige und lebensfreundliche Umgebung fördern. Die größten Gebäude des Projekts werden bis zu elf Stockwerke hoch sein, was von Anwohnern teilweise kritisch gesehen wird. Die Planer betonen jedoch die Notwendigkeit, in städtischen Räumen eine gewisse Dichte zu erzielen.
Ein konstruktiver Austausch mit der Bevölkerung
Nach der Vorstellung der Pläne hatten die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Fragen und Anmerkungen den Planern mitzuteilen. Kritisiert wurde die Gebäudehöhe und der vermeintliche Mangel an Berücksichtigung der Anwohnerinteressen an der Carl-Schurff-Straße. Patrick Lüth von Snøhetta stellte jedoch klar, dass die Entwürfe angepasst wurden, um die Abstandsflächen zu vergrößern und mehr Raum für Begrünungen zu schaffen. Die Planer reagieren auf die Bedenken der Anwohner und bekräftigen ihr Ziel, die Lebensqualität im Viertel zu erhöhen.
Die Rückmeldungen der Bürger hätten großen Einfluss auf die Planung, so Lüth. Die Gebäudefluchten sind so konzipiert, dass sie nicht nur ästhetisch ausgewogen sind, sondern auch den Bedürfnissen der Bewohner Rechnung tragen. Vorschläge zur Verbesserung der Privatsphäre für zukünftige Bewohner mit Erdgeschosswohnungen, die in der Nähe des öffentlichen Parks wohnen, sind ebenfalls in die Planung eingeflossen.
Die nächsten Schritte im Planungsprozess sind bereits festgelegt. Die Vertiefungsphase im Städtebau wird nun eingeleitet und legt den Grundstein für die zukünftige Flächenwidmung und Bebauungsplanung. Im kommenden Jahr wird ein Flächenwidmungsverfahren gestartet, während die ersten Bauprojekte – wie das Studentenheim – bereits ab 2025/2026 realisiert werden sollen.
Weitere Details zu diesem spannenden Projekt sind hier nachzulesen.