
Die wirtschaftliche Situation im Tiroler Handel bleibt angespannt, wie die aktuellen Zahlen belegen. Laut der Tiroler Wirtschaftskammer ist der Umsatz im Einzelhandel im Jahr 2024 um 2,8 Prozent gesunken, während online der Preisanstieg keinen Einfluss hatte und ein Wachstum von 3,6 Prozent verzeichnete. Diese Diskrepanz verdeutlicht, dass viele stationäre Händler Schwierigkeiten haben, sich gegen große Plattformen zu behaupten. Der Obmann der Sparte Handel, Dieter Unterberger, weist darauf hin, dass die Inflation und die daraus resultierende Unsicherheit zu einem anhaltenden Rückgang der Ausgaben führen, was die Lage der Handelsbetriebe zusätzlich verschärft, wie auch tirol.orf.at berichtet.
Alarmierende Schließungen im Handel
2024 war das zweite Jahr in Folge mit einem Umsatzminus, was dazu führte, dass 35 Prozent mehr Handelsbetriebe schließen mussten als noch 2021. Wolfgang Feucht, Obmann der Tiroler Modehändler, und Katrin Brugger, Sprecherin der Tiroler Sportartikelhändler, äußern sich alarmiert über diese Entwicklung. Sie betonen, dass ohne zeitnahe Maßnahmen nicht nur Unternehmen, sondern auch Arbeitsplätze und die Attraktivität der Innenstädte verloren gehen könnten. Besonders stark betroffen ist der Papier- und Spielwarenhandel, der ein Umsatzminus von 7,5 Prozent erlitten hat, da viele Konsumenten Einkäufe zurückstellen oder vermehrt auf günstigere Alternativen zugreifen, so Verena Wieser, die Obfrau der Branche. Gabriel Winkler, Juwelier und Obmann der Kaufmannschaft Landeck-Zams, fordert gezielte Unterstützung für Unternehmen, um die Situation zu verbessern, wie auch eine Rückmeldung bei top.tirol zu lesen ist.
Wohingegen die Stimmung im stationären Handel trübe ist, bietet der regionale Onlinehandel einen Hoffnungsschimmer. Markus Schwarzenberger von den Tiroler Onlinehändlern sieht in der digitalen Vertriebssteigerung eine wichtige Chance für die Zukunft. Die Wirtschaftskammer Tirol unterstützt diese Entwicklung mit Beratungsangeboten, um die Online-Sichtbarkeit der Händler zu erhöhen und somit wettbewerbsfähig zu bleiben. Trotz der schwierigen Marktbedingungen bleibt der Handel in Tirol ein zentraler Arbeitgeber, mit 1.551 offenen Stellen im Jahr 2024. Diese Situation verdeutlicht das Dilemma, in dem sich viele Unternehmen befinden: Die Rentabilität ist entscheidend, um Arbeitsplätze langfristig sichern zu können, während die Umsatzeinbrüche eine Entlassungswelle verhindern, wie Unterberger erklärt.
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