In den Gemeinden Waidring, Fieberbrunn und St. Ulrich setzen sich engagierte Bürgerinnen und Bürger des Pillerseetals für den Erhalt bedrohter Pflanzenarten ein. Unterstützung erhalten sie dabei von der Tiroler Umweltanwaltschaft, die ihnen bei diesem wichtigen Vorhaben zur Seite steht. Die Initiative zielt darauf ab, die regionale Artenvielfalt zu fördern, die in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist.
Früher waren viele heimische Pflanzenarten wie die Taubenskabiose oder der Kiel-Lauch weit verbreitet, doch heute sind sie rar geworden. Um dem entgegenzuwirken, hat sich eine Gruppe von Freiwilligen zusammengefunden, die sich dem Schutz dieser meistens von der Ausrottung bedrohten Pflanzen widmet. Dazu sammeln sie lokale Samen und bringen diese in geeigneten Bereichen aus, um neue Flächen mit artenreicher Vegetation zu gestalten.
Ein gemeinsames Ziel: Artenvielfalt bewahren
Die Motivation der Beteiligten ist vielfältig, jedoch verbindet sie alle eine tiefe Wertschätzung für die heimische Flora. Teresa Müllauer, die Projektkoordinatorin für das Tiroler Unterland, merkte an: „Die Gemeinschaft steht dabei im Vordergrund. Das heißt, alle Entscheidungen werden von der Gruppe selbst getroffen.“ Die Freiwilligen haben bereits zahlreiche wertvolle Saatgutsorten gesammelt, darunter die Echte Betonie, die Knäuel-Glockenblume, das Große Schillergras, die Wiesenmargerite und viele mehr.
Ein Teil des Projekts umfasst die Schaffung von sechs speziellen Flächen in der Region, die als „BürgerInnen-Biotope“ dienen sollen. Diese Stätten sind nicht nur für den Erhalt der Pflanzen wichtig, sondern auch zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit. So wurden bereits zwei Projekte im September umgesetzt: eine Fläche in St. Ulrich neben dem Sportplatz und zwei Verkehrsinseln in Waidring. An diesen Standorten werden Tafeln aufgestellt, die über die Bedeutung der Artenvielfalt informieren.
Das Pillerseetal ist eine von sechs Regionen in Tirol, die aktiv solche Biodiversitäts-Trittsteine schaffen. Diese Maßnahmen werden durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie finanziell unterstützt. Die Freiwilligen hoffen, dass ihre Bemühungen nicht nur die Natur schützen, sondern auch die Gemeinschaft für die Schönheiten und den Wert der heimischen Pflanzen sensibilisieren.