
Norbert Dürnberger, ein erfahrener Gewerkschafter und gebürtiger Oberösterreicher, hat die Leitung der Justizwachegewerkschaft übernommen und bringt damit frischen Wind in die Organisation. Nach 25 Jahren in der Justizanstalt Garsten und seiner langjährigen Präsenz im Zentralausschuss, wo er seit 2019 den Vorsitz führte, sieht Dürnberger in seiner neuen Position eine wichtige Gelegenheit zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Justizvollzug. „Diese Funktionen lassen sich gut miteinander vereinbaren, da es zahlreiche inhaltliche Überschneidungen gibt“, sagte Dürnberger. Sein Vorgänger Albin Simma, der über zwei Jahrzehnte die Geschicke der Justizwache mitgestaltete, erhielt von Dürnberger Anerkennung für sein engagiertes Wirken. Dies berichtet die APA-OTS.
Gleichzeitig schlägt die Situation in den österreichischen Justizanstalten hohe Wellen. Die Gewerkschaft befindet sich in Alarmbereitschaft: So viele Kündigungen wie nie zuvor wurden in den letzten Monaten verzeichnet. Die Arbeitsbedingungen verschärfen sich aufgrund von Überbelegung und Personalmangel, während die Anzahl der Häftlinge weiter ansteigt. Norbert Dürnberger hebt hervor, dass der Überbelegung nicht länger zugesehen werden könne: „Wenn eine Justizanstalt weit über 100 % belegt ist, ist das nicht hinnehmbar.“ Alarmierend ist, dass in den letzten zwei Monaten rund 15 Justizwachebeamte in den Ruhestand gingen oder den Dienst quittierten, was die bereits angespannte Personalsituation weiter verschärft, wie die Krone berichtete. Die Gewerkschaft fordert daher dringende Maßnahmen von Justizministerin Alma Zadić.
Dringender Handlungsbedarf
Die Versorgung Schwierigkeiten sind besonders in den Haftanstalten in Stein, Innsbruck und Graz-Jakomini deutlich. Beamte berichten von einem Burnout-Risiko aufgrund der ständigen Überbelastung und der zunehmend schwierigen Häftlinge. „Der Strafvollzug hat fertig!“, lautet der eindringliche Appell der Gewerkschaftsspitze. Daher werden konsequente Maßnahmen zur Verbesserung der Situation gefordert, wie beispielsweise die Schaffung zusätzlicher Haftplätze durch Neubauten und eine Erhöhung der Attraktivität des Berufs durch verbesserte Arbeitsbedingungen und Anreize. „Es braucht auf jeden Fall zusätzliche Haftplätze. Um die Attraktivität des Berufs zu steigern, braucht es Benefits, die sich teils auch rasch umsetzen lassen“, erklärt Dürnberger. Die Zeit drängt, und die Justiz braucht jetzt dringend Lösungen, um die Personaldecke zu stärken und die Herausforderungen im Strafvollzug zu meistern.
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