Die Asiatische Tigermücke, einst nur ein Bewohner der Tropen, breitet sich zunehmend in Europa aus und hat bereits in Österreich Fuß gefasst. Diese invasive Art, die vorläufig in Südostasien beheimatet war, hat im Laufe der Jahre durch den Klimawandel, der zu milderen Temperaturen führt, ihren Weg zu uns gefunden. Dies bedeutet, dass die Bedingungen für die Fortpflanzung und das Überleben der Mücke in vielen Regionen Europas, einschließlich Österreich, günstig geworden sind.
Besonders alarmierend sind die jüngsten Entwicklungen in Italien. Die Mücken haben dort einen besorgniserregenden aktuellen Ausbruch von Dengue-Fieber ausgelöst, einer tropischen Erkrankung, die bislang überwiegend in wärmeren Klimazonen vorkam. In der italienischen Küstenstadt Fano wurden 124 neue Fälle gemeldet, was den schlimmsten Dengue-Ausbruch in der Geschichte des Landes darstellt. Insgesamt wurden vom 1. Januar bis zum 8. Oktober 2024 bereits 625 bestätigte Dengue-Fälle in Italien registriert, laut den Angaben des italienischen Instituts für Gesundheit.
Wachsende Bedrohung in Österreich
Auch in Österreich wird die Situation zunehmend ernst. Bereits seit 2012 sindSightings der Asiatischen Tigermücke in allen Bundesländern dokumentiert. In den Städten Wien und Graz gibt es laut der A mtes Gesellschaft für epidemiologische und Gesundheitsforschung (ARGES) sogar feste Populationen, die den Winter überleben können. Die Neuentdeckung dieser Mücke im August 2024 in Innsbruck ist besorgniserregend. Bislang gab es jedoch noch keinen bestätigten Fall einer Person, die sich in Österreich selbst angesteckt hat. Dennoch bleibt die Gefahr bestehen, dass dies in Zukunft geschehen könnte.
Die Asiatische Tigermücke ist ein möglicher Überträger von über 20 verschiedenen Krankheitserregern, darunter Dengue, Zika und Chikungunya, die von heimischen Stechmücken nicht übertragbar sind. Diese Mücke ist nicht von Natur aus ein Überträger – sie kann jedoch, wenn sie einen infizierten Menschen sticht, den Erreger bei einem folgenden Stich auf einen gesunden Menschen übertragen. Das Insekt ist an seinem markanten schwarz-weiß gestreiften Muster zu erkennen, insbesondere auf den Hinterbeinen, und ist tagsüber aktiv, was es von der heimischen Hausmücke unterscheidet, die vorzugsweise in der Dämmerung oder Nacht sticht.
Um die Verbreitung und Feststellung dieser Mückenart zu unterstützen, können Bürgerinnen und Bürger Sichtungen der Asiatischen Tigermücke über die kostenlose App „Mosquito Alert“ melden. Die gesendeten Bilder werden von Fachleuten begutachtet, und dokumentierte Funde erscheinen anonym auf einer öffentlich zugänglichen Karte.
Mit dem Anstieg der Temperaturen in Europa und dem damit verbundenen Klimawandel wird die Problematik der Asiatischen Tigermücke und deren potenzieller Gesundheitsrisiken immer drängender. Besonders in lichtgefluteten urbanen Gebieten, wo sich die Mücken wohlfühlen, ist die Bevölkerung aufgefordert, wachsam zu sein und mögliche Vorkommen zu melden, um die Ausbreitung zu dokumentieren und zu bekämpfen. Angesichts der ernsten Situation bleibt abzuwarten, ob weitere Maßnahmen notwendig sind, um die öffentliche Gesundheit zu schützen und die Ausbreitung dieser Insekten unter Kontrolle zu halten. Informationen zu den neuesten Entwicklungen und zur Bekämpfung dieser Mücken finden sich auch in einem aktuellen Bericht auf www.tips.at.