Im Fokus des Gemeinderates von Innsbruck steht derzeit die umfassende Umgestaltung des Südrings, ein bedeutender und stark befahrener Teil der Stadt. Die Baumaßnahmen, die im Februar 2025 beginnen sollen, erstrecken sich über etwa zwei Jahre und beinhalten die Erneuerung der Gleisanlagen sowie die Modernisierung von Bushaltestellen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Schaffung neuer Radwege und Grünflächen, die einen umweltfreundlicheren Verkehrsfluss fördern sollen.
Das Projekt wird in Zusammenarbeit zwischen dem Land Tirol, der Stadt Innsbruck und den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB) realisiert. In der Sitzung des Gemeinderates am 10. Oktober wurde das Vorhaben vorgestellt. Stadträtin Mariella Lutz leitete die Diskussion und erhielt verschiedene Rückmeldungen von Gemeinderatsmitgliedern.
Geplante Maßnahmen und Details
Die Umbaumaßnahmen konzentrieren sich auf den Abschnitt zwischen Leopoldstraße und Andreas-Hofer-Straße. Hierbei handelt es sich um eine Landesstraße, deren Gleisanlagen aufgrund wiederholter Gleisbrüche dringend saniert werden müssen. Auch die Bushaltestelle am Cineplex erhält ein Update, um modernen Anforderungen gerecht zu werden. Ab 2025 wird nicht nur die Straße selbst, die jahrelang stark beansprucht wurde, erneuert, sondern auch neue Radwege auf der Nord- und Südseite des Südrings angelegt.
Der geplante Radweg auf der Nordseite soll eine bessere Anbindung an die Geschäfte und das Stadtzentrum ermöglichen, während der Weg auf der Südseite eine Verbindung zur Olympiabrücke und dem Westbahnhof herstellen wird. Insgesamt sind 43 neue Bäume eingeplant, die in den neu gestalteten Grünflächen gepflanzt werden, die auch zur Regenwasserrückhaltung dienen und somit das Kanalnetz entlasten sollen. Die Projektkosten liegen bei rund 6,1 Millionen Euro, die zwischen den beteiligten Institutionen aufgeteilt werden.
Die Reaktionen aus dem Gemeinderat fallen unterschiedlich aus. Während einige Mitglieder die Pläne als unzureichend kritisieren, sehen andere darin eine Chance für eine nachhaltige städtische Entwicklung. Tom Mayer von der Liste Fritz äußerte sich skeptisch und forderte eine grundlegendere Umgestaltung, um den Südring zu einem lebenswerteren Raum zu machen. Er zieht Vergleiche zu internationalen Projekten, die Verkehrsflächen unterirdisch führen und so Staus sowie Luftverschmutzung reduzieren.
Markus Lassenberger von der FPÖ brachte einen Antrag ein, der die Möglichkeit einer Untertunnelung des Südrings von der Olympiabrücke bis zum Westbahnhof prüfen möchte. Diese Lösung würde möglicherweise den Verkehr drastisch reduzieren und dem städtischen Raum zugutekommen. Der Fokus auf die Radwege und die Verbesserung des ÖPNV wird von den Grünen unterstützt, die jedoch Bedenken gegenüber der Idee der Untertunnelung äußern. Janine Bex betont, dass das Hauptziel darin bestehen sollte, den Individualverkehr zu verringern und stattdessen den öffentlichen Nahverkehr und das Radfahren zu fördern.
Gespräche über Verkehrsverlagerungen sowie eine mögliche Entlastung des Südrings wurden ebenfalls angeregt, insbesondere durch Mesut Onay von der ALi. Er fordert eine Analyse der aktuellen Verkehrssituation und die Möglichkeit, den Durchgangsverkehr auf die Autobahn umzuleiten, um Wohngebiete von Lärm und Verkehrsdruck zu entlasten.
Die Diskussionen um die Straßenbaumaßnahmen am Südring verdeutlichen die unterschiedlichen Ansichten über zukünftige Verkehrsgestaltung in Innsbruck und weisen darauf hin, dass während diese Maßnahmen befürwortet werden, dringend notwendige Entwicklungen in der Verkehrsinfrastruktur für die einzelnen Gemeinderatsmitglieder noch nicht ausreichend sind. Die bevorstehenden Arbeiten könnten die Verkehrsverhältnisse und die Lebensqualität in der Stadt erheblich beeinflussen. Weitere Informationen und aktuelle Entwicklungen zu diesem Thema sind auf www.meinbezirk.at zu finden.