Innsbruck-Land

Ex-Wirtschaftskammerpräsident Walser wegen Steuerhinterziehung angeklagt

Tirols Ex-Wirtschaftskammerpräsident Christoph Walser steht wegen 1,1 Mio. Euro Steuerhinterziehung und weiteren schweren Vorwürfen in der Staatsanwaltschaft Innsbruck vor Gericht – wird es für ihn eng?

Die rechtlichen Probleme von Christoph Walser, dem ehemaligen Präsidenten der Tiroler Wirtschaftskammer, sind nun offiziell geworden. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat Anklage gegen den Politiker und Transportunternehmer erhoben, wobei ihm mehrere Vergehen vorgeworfen werden, darunter eine erhebliche Steuerhinterziehung in Höhe von 1,1 Millionen Euro.

Zu den Vorwürfen gehört die absichtliche Täuschung über betriebliche Kosten, die Nichterklärung von Einkünften und die Auszahlung von Löhnen in bar, ein Vorgehen, das als "schwarz" gilt. Staatsanwaltssprecher Hansjörg Mayr gab bekannt, dass Walser möglicherweise große Bargeldabhebungen vollzogen hat, um Subunternehmer bar zu bezahlen, während er gleichzeitig gefälschte Dokumente vorgelegt hatte, um diese Zahlungen zu rechtfertigen.

Weitere Anklagepunkte

Walser steht nicht nur wegen Steuerhinterziehung vor Gericht. Er wurde auch wegen Verleumdung und falscher Beweisaussage angeklagt. Diese zusätzlichen Anklagen resultieren aus seiner Behauptung, dass seine Disponenten und ein Fahrer die verantwortlichen Akteure für die illegalen Praktiken seien, während er selbst sich als unwissend darstellt. Zudem wird ihm vorgeworfen, Rechnungen in der Buchhaltung nicht ordnungsgemäß erfasst zu haben, was zu direkten Zahlungen auf sein privates Konto führte.

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Die Strafen, die Walser im Falle einer Verurteilung erwarten könnte, sind gravierend. Für die Steuerhinterziehung kann ihm eine Geldstrafe von bis zu 2,2 Millionen Euro auferlegt werden, während die anderen Anklagen eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren nach sich ziehen könnten. Auch eine Verbandsgeldbuße für sein Unternehmen ist beantragt worden. Ein konkreter Verhandlungstermin steht hingegen noch aus, da Walser innerhalb von zwei Wochen Einspruch gegen die Klage erheben kann.

In einem aktuellen Standpunkt wollte Walser am Montag keine Ansichten zu den Anklagen äußern. Sein Anwalt Albert Heiss bestätigte, dass Walser bereits im Vorfeld zur Steuer- und Abgabenhinterziehung geständig sei, dennoch möchte er die rechtlichen Grundlagen der übrigen Anklagepunkte zunächst eingehend prüfen.

Die Anklage und das eingeleitete Verfahren folgen Walser's Rücktritt von verschiedenen Ämtern, darunter seine Funktionen in der Wirtschaftskammer und als Bürgermeister der Gemeinde Thaur, im November des Vorjahres. Seinen Rücktritt begründete der Ex-Wirtschaftskammerpräsident damit, dass er mit seinen unternehmerischen Verpflichtungen nicht immer den erforderlichen Raum für die politischen Aufgaben geschaffen habe. Laut eigenen Angaben beschäftigt sein Unternehmen etwa 60 Mitarbeiter.

Der Fall Walser könnte auch weitreichende Folgen für die politische Landschaft in Tirol haben. Er wird als jemand angesehen, der in der Zukunft eine bedeutende Rolle innerhalb der Tiroler Volkspartei spielen könnte, was seine öffentliche Präsenz und die Ambitionen für höhere politische Ämter betrifft. Vor seinen juristischen Auseinandersetzungen war er als möglicher Nachfolger des ehemaligen Landeshauptmanns Günther Platter ins Gespräch gekommen. Dennoch hat sein Rücktritt und die damit verbundenen Anklagen seine Karriere abrupt beendet.

Weitere Informationen finden sich in einem umfassenden Bericht auf www.sn.at.


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Quelle
sn.at

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