Innsbruck-Land

Erinnern und Lernen: Tirols Ausstellung zur NS-Geschichte zieht 12.500 Besucher an

Tirols Landeshauptmann Mattle feiert 12.500 Besucher der eindrucksvollen NS-Ausstellung, die die düstere Geschichte in Innsbruck lebendig hält – aber was kommt als Nächstes?

Die Ausstellung „Vom Gauhaus zum Landhaus“ stellte einen bedeutsamen Bestandteil der Tiroler Erinnerungskultur dar und zog bemerkenswerte 12.500 Besucherinnen und Besucher an. Diese beeindruckenden Zahlen belegen das große Interesse der Bevölkerung an der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit. Landeshauptmann Anton Mattle äußerte sich dazu, dass die Reaktionen der Besucher ein starkes Zeichen für die Verantwortung sind, die wir gegenüber unserer Geschichte haben. „Die Vergangenheit können wir nicht ungeschehen machen, aber es liegt in unserer Verantwortung, wie wir unsere Zukunft gestalten“, betonte er.

Die Ausstellung fand in drei ehemaligen Räumen der Gauleitung statt und wurde durch 23 Begleitveranstaltungen ergänzt, die sich als Anziehungspunkt für viele Interessierte herausstellten. Unter den Besuchern waren auch 49 Schulklassen, was zeigt, dass besonders junge Menschen in die Thematik eingebunden werden konnten. Der Landeshauptmann wies darauf hin, dass solche Formate wichtig sind, um die Geschichte lebendig zu halten und um zukünftige Generationen aufzuklären.

Format-Vielfalt und virtuellen Zugang

Ein bemerkenswerter Aspekt der Ausstellung war die Vielfalt an Veranstaltungen, die weit über klassische Führungen hinausgingen. Neben Zeitzeugengesprächen und Theaterstücken fand auch ein Dokumentarspielfilm über die Innsbruckerin Diana Budisavljević, die während des Zweiten Weltkriegs über 10.000 Kinder rettete, großen Anklang.

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Um das Angebot zu erweitern, wurde ein virtueller 360°-Rundgang erstellt, der es Interessierten ermöglicht, die Ausstellung jetzt auch online zu besuchen. Diese digitale Herangehensweise wird von Landeshauptmann Mattle als wichtigen Schritt angesehen, um den Zugang zur Geschichte noch niederschwelliger zu gestalten. „Ich lade Interessierte ein, sich die Ausstellung unkompliziert und ortsunabhängig anzusehen“, sagte er.

Die positive Resonanz zur Ausstellung und ihren Aktivitäten motiviert die Wettbewerber, auch in Zukunft wechselnde Ausstellungen anzubieten. Ein Raum wird dabei dauerhaft als Lehr- und Lernort für zukünftige Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen für diese neuen Ausstellungen, die einen breiteren Blick auf die NS-Vergangenheit in Tirol ermöglichen sollen.

Siegfried Aviel Gitterle, Präsident der israelitischen Kultusgemeinde, ergänzte, dass die Ausstellung ein Modell für einen aktiven Umgang mit der Vergangenheit darstellt. „Wir müssen Erinnerung nicht in einem Ritual erstarren lassen“, so Gitterle. Die Zusammenarbeit von Institutionen, wie zum Beispiel dem Verein „ERINNERN:AT“, hat dabei zur Umsetzung einer vielschichtigen und lehrreichen Ausstellung beigetragen.

Die Bedeutung der Ausstellung geht über das reine Erinnern hinaus. Es gilt, auch in die digitale Welt vorzudringen und die Geschichte nachhaltig im Bewusstsein der Menschen zu verankern. Daher wird der Fokus darauf liegen, die Inhalte der bisherigen Ausstellung nicht nur verfügbar zu halten, sondern regelmäßig neue Perspektiven und Themen zu eröffnen. Für weitere Informationen und den Zugang zur virtuellen Ausstellung steht die Website unter www.tirol.gv.at/erinnern zur Verfügung.

Quelle/Referenz
tirol.gv.at

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