IMST (alra). David Scheid hat sich als wahres Multitalent etabliert – er ist nicht nur Kabarettist, sondern auch DJ und ORF-Reporter, bekannt als „Dave“. Zuletzt begeisterte der 41-Jährige sein Publikum in der Stadtbühne Imst mit seinem aktuellen Programm „Als die Welt noch eine Scheibe war“. Seine Darbietung war eine explosive Mischung aus Rap, Musik und scharfer politischer Satire, die für reichlich Lacher sorgte. Besonders auffällig war der gemeinsame Auftritt mit dem Musiker Yo!Zepp, der als Stimme der lokalen Hip-Hop-Gruppe „Von Seiten der Gemeinde“ bekannt ist.
Scheid hat einen einzigartigen Stil, der es ihm ermöglicht, zwischen verschiedenen Kunstformen zu wechseln. Das Publikum hatte die Möglichkeit zu sehen, ob er nun als DJ brilliert oder als Kabarettist glänzt. Seine Show mischt musikalische Darbietungen mit bissigen Kommentaren zur Gesellschaft und Einblicken in seinen Alltag. Dabei hat er sich einen Platz fernab des Mainstreams in der österreichischen Kabarettszene geschaffen und spricht damit auch jüngere Zielgruppen an.
Einblicke in den Alltag mit einem Augenzwinkern
Er begleitet das Publikum mit viel Selbstironie durch die alltäglichen Absurditäten und seine persönlichen Erlebnisse. Seine Anekdoten reichen von witzigen Erlebnissen an einer Tankstelle bis hin zu seinen Erfahrungen als Hip-Hop-Workshop-Leiter in Ottakring. Zum Auftakt seiner Show nahm er die Zuhörer mit auf eine Reise durch die Geschichte des Hip-Hop, wobei er die bedeutendsten Meilensteine erklärte und humorvoll die Fragen aufwarf, ob moderne Rap-Stars jemals die Tiefe von Pionieren wie Walther von der Vogelweide erreichen könnten.
Ein besonderes Talent von Scheid ist seine Fähigkeit, verschiedene Dialekte zu imitieren, was seine Performance zusätzlich bereichert und das Publikum begeistert.
Gesellschaftskritik gepaart mit Humor
Die Schärfe seiner politischen Satire ist unübersehbar. Scheid nutzt seine Plattform, um aktuelle politische Themen in seinen Auftritten aufzugreifen. Er verwandelt Politiker wie Grasser, Kurz und Kickl in „Gangsterrapper“ und nutzt dabei eine Technik namens „Video-Scratching“, bei der er Aussagen prominenter Persönlichkeiten rhythmisch bearbeitet und kombiniert. Dies verstärkt den satirischen Effekt und lässt die Politiker Teil eines kritischen Spiels werden, das die Probleme der Gesellschaft anspricht.
Scheid gelingt es, das Publikum sowohl zum Lachen zu bringen als auch zum Nachdenken zu animieren, wenn er grundlegende gesellschaftliche Themen anpackt, die manchmal schwer verdaulich sind.
Interaktive Kabarett-Performance
Ein Highlight war die gemeinsame Darbietung des Songs „Anna“ mit Yo!Zepp. Der Titel liefert eine scharfe Analyse der Herausforderungen des Tourismus in den Tiroler Bergen. Auch eine Lesung von „Born to Roll“ von Masta Ace brachte frischen Wind in die Vorstellung, als Scheid mit Mimik, Gestik und tiefstem Dialekt ein neues Leben in diesen Text einhauchte.
Die Verbindung von Kabarett und Hip-Hop, gepaart mit visuellen Elementen, schuf ein interaktives Erlebnis, das die Zuschauer direkt in die Performance einbezog. Das Ergebnis war ein Abend voller Applaus und Zustimmung für David Scheid und sein innovatives Konzept.
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