
Inmitten eines spannenden Winters in Tirol sind die aktuellen Zahlen zu Lawinenunfällen und Einsätzen der Rettungsdienste aufschlussreich. Laut ORF Tirol wurden bis Mitte März 33 Alarmierungen nach Lawinenabgängen gemeldet. In 21 Fällen waren tatsächlich Wintersportler verschüttet. Dieser Winter ist jedoch bemerkenswert: Die Zahl der Lawinenunfälle ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken, wo noch 67 Einsätze verzeichnet wurden. In dieser Saison gab es jedoch tragische Fälle, bei denen drei Menschen ihr Leben verloren. Im ganzen Winter 2023/24 kamen insgesamt acht Menschen bei Lawinenunglücken ums Leben. Es sei darauf hingewiesen, dass auch bereits vor dem offiziellen Beginn dieses Winters ein Wanderer aus Deutschland in Tirol von einer Schneemasse erfasst wurde und erst nach mehreren Tagen geborgen werden konnte.
Ein verstörendes Detail lässt sich jedoch aus der Notrufstatistik ableiten. Beispielsweise berichtete die Leitstelle Tirol, dass nahezu 200.000 Notrufe im Jahr 2023 bearbeitet werden mussten, eine Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren. Diese Zunahme wurde zum Teil durch Fehlfunktionen von Android/Google-Smartphones verursacht, die unabsichtlich fast 40.000 Notrufe generierten. Die Einsätze der Tiroler Feuerwehr und Bergrettung nahmen hingegen zu, vor allem aufgrund von Unwettern und Hochwassereinsätzen. Es gab eine deutliche Erhöhung der Alarme und Einsätze auf den Pisten: Über 14.000 Einsätze wurden bereits auf Grund von Ski- oder Snowboardunfällen aufgezeichnet, was einem Anstieg von 13 bis 14 Prozent im Vergleich zur vorherigen Skisaison entspricht.
Aufschlussreiche Statistiken
Die Zahlen heben die Herausforderungen hervor, vor denen die Einsatzkräfte stehen. Trotz der deutlichen Rückgänge bei den Lawinenereignissen erfordert die anhaltende Beliebtheit der Skigebiete in Tirol mehr Aufmerksamkeit von den Rettungsdienste. Geschäftsführer Bernd Noggler der Leitstelle Tirol äußerte sich stolz über die Arbeit des Teams, das in einer hohen Stresssituation besteht. Noggler betont die Notwendigkeit, zwischen tatsächlichen Notrufen und „Hosentaschenanrufen“ zu unterscheiden, während sie gleichzeitig die Hilfesuchenden unterstützen. Zudem wurde das digitale Kernsystem der Leitstelle auf den neuesten Stand gebracht: “Dank perfekter Planung konnten wir die Umstellung erfolgreich umsetzen,” so Noggler abschließend.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung