Im Rahmen einer Analyse durch den Rechnungshof hat sich herausgestellt, dass das mittlere Bruttojahreseinkommen in Tirol für das Jahr 2023 bei lediglich 34.000 Euro lag. Damit belegt Tirol den vorletzten Platz unter den österreichischen Bundesländern, nur Wien schneidet noch schlechter ab mit einem Median von 36.300 Euro. Diese Zahlen werfen ein Schlaglicht auf die Einkommensverteilung in Österreich, wo der niedrige Wert in Tirol eine Kombination aus einem hohen Teilzeitanteil und der Präsenz von saisonalen Arbeitsplätzen, besonders im Tourismus, reflektiert. Dennoch bleibt die Frage, warum auch Beschäftigte mit ganzjährigen Vollzeitjobs in Tirol nicht besser verdienen, wo sie auch in vielen Fällen günstiger wohnen als in Wien oder Salzburg, wie tirol.orf.at berichtet.
Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Analyse ist die signifikante Einkommensschere zwischen den Geschlechtern. Selbst bei Vollzeitbeschäftigten verdienen Frauen in Tirol im Schnitt 16 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Diese Diskrepanz ist in ganz Österreich ein bekanntes Problem, das sich auch in Tirol bemerkbar macht. Der Rechnungshof erklärt, dass die Wohnorte der Beschäftigten entscheidenden Einfluss auf die medianen Einkommen nehmen. So können viele, die gut bezahlte Jobs in Wien haben, außerhalb der Stadt wohnen, was Tirol besonders hart trifft in der Einkommensstatistik, wie die Österreichische Statistik aufzeigt (Statistik Austria).
Das Bild in Tirol spricht also eine deutliche Sprache über die ökonomische Realität in gerne touristisch angesprochenen Regionen, die trotzdem unter einem Einkommen leiden, das nicht mit den Lebenshaltungskosten in anderen Bundesländern konkurrieren kann. Die ungleiche Lohnverteilung nach Geschlecht bleibt zudem ein drängendes gesellschaftliches Thema, das auch im kommenden Jahr nicht ignoriert werden kann.
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