In einem alarmierenden Bericht des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) wird die Realität der Milchkuhhaltung in Österreich aufgedeckt. Trotz gesetzlicher Vorgaben, die 90 Tage Auslauf pro Jahr vorschreiben, zeigen die Ergebnisse einer umfassenden Überwachung, dass viele Milchkühe in der Praxis oft nur zwischen 1½ und 4 Stunden pro Tag ins Freie gelassen werden. Diese kritischen Feststellungen wurden während einer mehrmonatigen Untersuchung von vier Milchlieferanten der Salzburg Milch dokumentiert, die angeblich 120 Tage Auslauf pro Jahr garantieren. Das Bild, das der VGT zeichnet, steht in starkem Kontrast zur idyllischen Werbung der Molkereien, die gesundheitsfördernde Bedingungen und glückliche Tiere präsentieren.
Missstände in der Haltung
DDr. Martin Balluch, Obmann des VGT, geißelt die anhaltende Anbindehaltung der Rinder, die den Tieren trotz vermeintlich positiven Vorstellungen von Auslauf keine angemessene Bewegungsfreiheit lässt. Die kritischen Ergebnisse verdeutlichen, dass die zugesicherten Auslaufbedingungen nicht nur unzureichend, sondern häufig auch nicht einmal eingehalten werden. Balluch fordert daher nicht nur eine gesetzlich festgelegte Mindestauslaufdauer, sondern auch unabhängige Kontrollen der Betriebshygiene. "Die Anbindehaltung muss ein Ende haben!", so Balluch, der sich für die Rechte der Tiere stark macht und mehr Transparenz in der Tierhaltung fordert.
Salzburg Milch unter Druck
Salzburg Milch, bekannt für ihr Engagement im Bereich der Tiergesundheit, betont, dass ihre Richtlinien weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Laut Unternehmensangaben verzichten sie vollständig auf ganzjährige Anbindehaltung und setzen auf Kombinationshaltung, bei der die Kühe sowohl im Stall als auch auf der Weide gehalten werden. Diese Ansätze sollen nicht nur das Wohl der Tiere fördern, sondern auch die Wirtschaftlichkeit der Betriebe steigern, da glückliche Kühe mehr Milch geben. Doch die jüngsten Enthüllungen könnten die Glaubwürdigkeit der Salzburg Milch sowie ihrer neuen Standards infrage stellen, wie auch der Bericht von cash.at belegt.
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