Tiere in Rüstungen: VGT-Kampagne enthüllt die Schattenseiten der Tierindustrie!

Österreichs Tierschutzkampagne "Mehr Schutz für Tiere" kritisiert leidende Tiere in der Industrie. Plakate zeigen Rüstungen.
Österreichs Tierschutzkampagne "Mehr Schutz für Tiere" kritisiert leidende Tiere in der Industrie. Plakate zeigen Rüstungen. (Symbolbild/DNAT)

Österreich - In ganz Österreich sind derzeit auffällige Plakate und Werbeflächen mit Tieren in Rüstungen zu sehen. Diese ungewöhnliche Kampagne stammt vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) und trägt den Titel „Mehr Schutz für Tiere“. Ziel dieser Initiative ist es, auf die schlechten Bedingungen in der Tierindustrie aufmerksam zu machen. VGT-Geschäftsführerin Christine Braun betont, dass Millionen Hühner, Schweine und Rinder in Österreichs Tierfabriken leiden.

Die Kampagne richtet sich gegen die eklatante Diskrepanz zwischen der Realität im Tiersektor und den oft idyllischen Darstellungen in der Werbung. Jährlich werden in Österreich über 100 Millionen Masthühner geschlachtet, viele von ihnen leiden unter Zuchtfolgen wie schmerzhaften Knochenbrüchen. Auch die Haltungsbedingungen sind alarmierend: 75 % der Mastrinder leben auf hartem Vollspaltenboden, und infolgedessen haben 92 % der Schweine in Vollspaltenbodenhaltung entzündete Gelenke.

Einblicke in die Tierindustrie

Die Überzeugungen der Tierschützer stehen in starkem Gegensatz zu den Praktiken in der Tierindustrie. Aktivistin Sonja Tonelli berichtete unterdessen von einem nächtlichen Einsatz, bei dem sie in einem verqualmten Lagerhaus tausende frisch geschlüpfter Küken beobachtete. Diese Küken, die in nur fünf Wochen so fett sein werden, dass sie kaum mehr stehen können, sind Teil eines Systems, das auf maximale Effizienz ausgerichtet ist.

Die Aufnahmen, die Tonelli und ihr Kollege in Tarngrün anfertigen, dokumentieren das leidvolle Dasein der Tiere. Das Bild, das sich hierbei zeigt, ist geprägt von einem überwältigenden Eindruck an Leid und Stress in der Tierhaltung.

Globale Dimension des Tierschutzes

Die Diskussion um Tierschutz wird nicht nur in Österreich, sondern auch global immer wichtiger. Ein Bericht von bpb.de beleuchtet die weitreichenden Auswirkungen der Globalisierung auf nichtmenschliche Tiere. Diese gelten als große Verlierer in einer sich rasant verändernden Welt. Der internationale Handel mit Tieren und Tierprodukten ist seit 1980 exponentiell gestiegen, wobei die Produktion von Eiern und Milch sich mehr als verdreifachte, während die Fleischproduktion sich vervierfachte.

Diese Entwicklungen sind vor allem auf neue Technologien, Intensivierung der Landwirtschaft und bessere Transportmittel zurückzuführen. Auf internationaler Ebene bestehen große Unsicherheiten bezüglich der Regulierung von Tierschutzfragen. Beispielsweise zeigt das Schicksal von Garnelen, wie weitreichend die logistischen Ketten sind: Fischen in der Nordsee, Verarbeitung in Marokko und Rücktransport nach Europa verdeutlichen die komplexen Zusammenhänge.

Die Forderung nach Tierschutzgesetzen

Unterdessen stehen Tierschutzgesetze in vielen Ländern oft in der Kritik, da sie unklar sind und keine ausreichende Handhabe gegen die Missstände bieten. In Deutschland etwa werden jährlich 45 bis 50 Millionen männliche Küken getötet, weil sie als wirtschaftlich überflüssig gelten. Dies verdeutlicht die dringliche Notwendigkeit eines internationalen Abkommens zum Schutz von Tieren, das über nationale und regionale Defizite hinwegwirken kann.

Eine Eurobarometer-Umfrage aus dem Jahr 2016 ergab, dass 94 % der EU-Bürger den Schutz von Nutztieren für wichtig erachten. Dennoch bleiben die Forderungen nach einem verbesserten Tierschutz häufig ohne Gehör. Wissenschaftler fordern daher einen universellen Konsens über Tierschutz auf internationaler Ebene und betonen, dass Mitgefühl für Tiere auch das Mitgefühl für Menschen fördert.

Der VGT fordert eindringlich mehr Tierschutz und Rechte für Tiere, um eine humane Wende in der Landwirtschaft zu bewirken. Die Plakatkampagne ist ein Schritt in diese Richtung, da sie die Gesellschaft für die Missstände sensibilisieren möchte, die hinter den Kulissen der Tierindustrie herrschen.

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Ort Österreich
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