Ein mutmaßlicher Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat am Freitagabend für Entsetzen gesorgt. Ein 50-jähriger Arzt raste mit seinem Auto in eine Menschenmenge und tötete dabei fünf Personen, darunter ein neunjähriges Kind. Zudem wurden über 200 Menschen teils schwer verletzt, wobei die meisten gegen Ende der Woche aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten, wie der behandelnde Arzt berichtete. Der Fahrer, ein in Deutschland lebender Saudi-Araber, wurde vor Ort festgenommen und befindet sich nun in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fünffachen Mordes und mehreren versuchten Morden. Hierbei wird auch die Rolle der Polizei sowie des Veranstalters des Weihnachtsmarktes untersucht, da es Hinweise auf Lücken im Sicherheitskonzept gibt, wie die NZZ berichtete.
Ermittlungen und mögliche Motive
Der mutmaßliche Täter hatte zuvor über soziale Medien und in als rechtsextrem geltenden Foren seine islamkritischen Ansichten geäußert. Trotz seiner politischen Aktivitäten konnten die Ermittler sein Motiv bislang nicht eindeutig nachvollziehen, da ein Testament im Fahrzeug keine klaren Hinweise auf seine Beweggründe enthielt. Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchten den Tatort und sprach von einer „furchtbaren, wahnsinnigen Tat“, die nach tiefgehender Aufklärung verlangt. In den politischen Diskussionen werden nun schärfere Gesetze zur inneren Sicherheit sowie eine Stärkung der Polizeikräfte gefordert.
In einer anderen Angelegenheit wurde jüngst ein 21-jähriger Afghane festgenommen, der in Verbindung mit möglichen IS-Anschlägen auf Weihnachtsmärkte in Österreich steht. Der Mann lebte zuletzt in Salzburg und war aktiv in IS-Onlineforen, wo er sogar Propaganda in sozialen Netzwerken verbreitete. Es wurde bekannt, dass ein Anschlag mit Messern oder Sprengstoff geplant war, mit potenziellen Zielen wie Polizisten und Weihnachtsmärkten. Die Salzburger Nachrichten berichteten, dass der Verdächtige noch keine genauen Details vom Terrornetzwerk erhalten hatte, sich jedoch bereit hielt, und somit auch in den Fokus der Ermittler rückte.
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