
In Belgrad kam es zu massiven Verkehrsbehinderungen, nachdem serbische Universitätsstudenten über 24 Stunden eine zentrale Verkehrsroute blockierten. Diese Aktion war eine Reaktion auf den tragischen Einsturz eines Vordachs am Bahnhof von Novi Sad im November 2023, bei dem 15 Menschen starben. Der Protest ist Teil einer größeren Bewegung, die seit vier Monaten gegen die Missstände in Serbien mobil macht. Die demonstrierenden Studenten fordern Aufklärung und politische Verantwortung sowie bessere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte. Präsidentin Ana Brnabić bezeichnete die Blockade als „reine Schikane der Menschen“ und kritisierte die Auswirkungen auf alle, die auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind, so kosmo.at.
Die Studenten hatten zuvor bereits Teile der Universität für den Protest besetzt, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Laut euronews.com sollen tausende von Bürgern sich der Blockade angeschlossen haben. Um 11:52 Uhr hielten sie eine Schweigeminute ab, um den Opfern des Unglücks zu gedenken. Präsident Aleksandar Vučić hat in einer Pressekonferenz zur Deeskalation aufgerufen und betont, dass er einen Dialog mit den Studenten für wichtig erachtet, obwohl sie sich zunächst weigerten, mit ihm zu sprechen. Inmitten dieser Protestwelle gab es auch Vorfälle von Gewalt, unter anderem einen Angriff auf Demonstranten durch Autofahrer. Die serbische Staatsanwaltschaft hat mittlerweile Anklage gegen einige Verantwortliche des Unglücks erhoben, was die Forderungen der Protestierenden nach einem belastbaren und transparenten Ermittlungsprozess unterstützt und gleichzeitig Fragen über die Unabhängigkeit der Ermittlungen aufwirft.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung