Ein bedeutender Rückgang bei Geldstrafen aufgrund von Verkehrsverstößen und Datenschutzverletzungen sorgt für Aufsehen in Europa. In Tirol wurden im vergangenen Jahr aufgrund von Überschreitungen der Geschwindigkeitslimits und weiteren Verstößen nach dem Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L) Strafen in Höhe von 5,6 Millionen Euro verhängt, was einen Rückgang von über einer Million Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dies berichtet ORF Tirol. Grund für diesen Rückgang sind technische Probleme und Umrüstungen bei den Geschwindigkeitsmessanlagen, die monatelang nicht einsatzbereit waren. Die höchsten Strafen wurden weiterhin für Geschwindigkeitsüberschreitungen, Nachtfahrverbote für Lkw sowie für ältere Schwerfahrzeuge mit hohen Emissionen verhängt. Der Rekord von 7,2 Millionen Euro an Strafen im Jahr 2023 bleibt jedoch unerreicht.
Rückgang der Datenschutzstrafen in Europa
Parallel dazu zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens DLA Piper, dass im Jahr 2024 europaweit Geldstrafen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro für Verstöße gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verhängt wurden. Dies entspricht einem Rückgang von 33 Prozent im Vergleich zu 2023, dem ersten Rückgang seit Inkrafttreten der DSGVO im Mai 2018. Laut DLA Piper bleibt Irland mit 3,5 Milliarden Euro die Länder mit den höchsten auferlegten Strafen, während Österreich mit 44,8 Millionen Euro auf Platz 9 rangiert.
Dennoch zeigt sich, dass Datenschutzverstöße weiterhin ein bedeutendes Thema sind, und die Anzahl der gemeldeten Datenschutzverletzungen in Österreich erreicht 1.282. Die Studie hebt hervor, dass der Schwerpunkt auf der persönlichen Haftung von Unternehmensführungskräften liegt, was neue Maßstäbe für die Durchsetzung der Datenschutzbestimmungen setzen könnte. Diese Entwicklungen markieren einen Wendepunkt in der Regulierung sowohl im Bereich Verkehrssicherheit als auch im Datenschutz, wo Unternehmen und deren Führungskräfte zunehmend in die Verantwortung genommen werden.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung
