Die Bauaktivitäten von Einfamilienhäusern haben sich im Jahr 2023 im Vergleich zu den Vorjahren fast halbiert, was unter anderem auf die Anforderungen der KIM Verordnung zurückzuführen ist, die besagt, dass für die Kreditaufnahme Eigenmittel in Höhe von 20 Prozent vorhanden sein müssen. Um dem Mangel an Wohnraum entgegenzuwirken, hat die steirische Landesregierung aus ÖVP und SPÖ während ihrer Klausur im oststeirischen Fürstenfeld eine „Wohnraumoffensive“ beschlossen. Das Paket, das als Maßnahme für leistbares Wohnen konzipiert ist, umfasst ein Volumen von etwa 300 Millionen Euro und wird ab dem 1. September verfügbar sein.
Die Finanzierung für dieses Vorhaben besteht zur Hälfte aus dem Wohnbaupaket des Bundes. Mit fünf verschiedenen Punkten, die sowohl Miete als auch Eigentum betreffen, baut das steirische Paket auf den bereits bestehenden Maßnahmen der Bundesregierung auf. Dazu gehören Initiativen wie die „Sanierungsförderung neu“ und die Reform der Geschoßbauförderung. Diese Förderungen können ab dem 1. September beantragt werden, und im November steht die Wahl eines neuen Landtages bevor.
Der Jungfamilien-Bonus ist eine der Maßnahmen, die eine Einmalzahlung von bis zu 10.000 Euro für Jungfamilien vorsieht, um sie beim Erwerb von Wohnraum und den erforderlichen Einrichtungsgegenständen zu unterstützen. Diese Hilfe wird Jungfamilien gewährt, die die notwendigen Voraussetzungen erfüllen und die Hausstandsgründung nicht länger als ein Jahr zurückliegt.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Eigenheimförderung, bei der die Steiermark nicht nur Darlehen für den Neubau, sondern auch für den Kauf und die Sanierung von bestehenden Eigenheimen in Höhe von bis zu 200.000 Euro bereitstellt. Zusätzlich sind im Bereich des Geschoßbaus rund 1.100 geförderte Wohnungen geplant. Unter dem Motto „Sanieren für Alle“ richtet sich eine weitere Maßnahme an Steirerinnen und Steirer mit niedrigen Einkommen, die eine thermische Sanierung ihres Eigenheims mit einer Förderung von 75 Prozent der Kosten unterstützt.
Die Wohnraumoffensive der Landesregierung zielt darauf ab, das Wohnen leistbar zu halten, insbesondere für junge Menschen, die vermehrt die Möglichkeit zum Erwerb von Eigentum erhalten sollen. Durch gezielte Sanierungsmaßnahmen wird auch die Nachhaltigkeit und der Klimaschutz gefördert. Die Initiative wird als wichtiger Schritt angesehen, um Jobs zu schaffen, den sozialen Wohnbau zu unterstützen und Anreize für umweltfreundliches Bauen zu setzen.
