Der Tod von Hannes Schwarz im Jahr 2014 jährt sich in diesem Jahr zum zehnten Mal. Zwei Jahre später hätte der Künstler, der 1926 geboren wurde, seinen 100. Geburtstag gefeiert. Diese besonderen Anlässe haben Verwandte, Kunstschaffende und Freunde zusammengebracht, um das Leben und Werk von Hannes Schwarz im Rahmen eines über mehrere Jahre angelegten Projekts zu ehren.
Im letzten Jahr fand sich die Projektgruppe Hannes Schwarz zusammen, bestehend aus Persönlichkeiten wie Reingard Schwarz, Günter Koberg und Walter Köstenbauer, um den bedeutenden Künstler und seine Visionen der Öffentlichkeit näherzubringen. Ihr Ziel ist es, die faszinierenden „Gegenwelten“ von Hannes Schwarz wieder in das kollektive Gedächtnis zu rufen.
Das Projekt „Gegenwelten“ nimmt Gestalt an
Nach intensiven Vorbereitungen konnte am vergangenen Donnerstag im Kunsthaus Weiz das große Dreijahresprojekt „Gegenwelten – Hannes Schwarz (1926-2014)“ offiziell vorgestellt werden. Es umfasst insgesamt sieben Ausstellungen an renommierten Kulturstätten in der Steiermark, darunter das Forum Stadtpark und die Neue Galerie Graz. Außerdem sind drei Podiumsgespräche geplant, die einen besonderen Austausch zwischen Kunstinteressierten und Experten fördern sollen.
Die Eröffnung beinhaltete die Vorführung eines 12-minütigen Films, der bereits im Jahr 2006 zu Schwarz‘ 80. Geburtstag von der Stadt Weiz produziert wurde. Dieser Dokumentarfilm zeigte die unterschiedlichen Facetten seines Lebens und künstlerischen Schaffens. Im Anschluss fand ein Podiumsgespräch statt, das von Heidrun Primas moderiert wurde. Hier diskutierten hochkarätige Gäste über Schwarz‘, der nicht nur Künstler, sondern auch Denker und Pädagoge war.
An die Erinnerungen und Anekdoten von Reingard Schwarz, seiner Tochter und Nachlassverwalterin, sei die Atmosphäre des offenen Hauses in Weiz angeknüpft, in dem regelmäßig Treffen stattfanden, um über wichtige gesellschaftliche Themen zu diskutieren. Die humorvolle Seite von Hannes Schwarz, die ihn so einzigartig machte, kam dabei nicht zu kurz.
Klaudia Ruck, eine ehemalige Schülerin von Hannes Schwarz und mittlerweile eine gefragte Architektin, erzählte von der Bedeutung, die er in ihrem Leben hatte. Sie lobte ihn als einen stillen Wegbegleiter, der in entscheidenden Momenten den notwendigen Mut gab, neue berufliche Wege einzuschlagen.
Der ehemalige Galerist Thomas Mark beschrieb seine Freundschaft zu Hannes Schwarz sowie eindrucksvolle gemeinsame Kunsterlebnisse. Diese Erlebnisse prägten ihn nachhaltig und trugen dazu bei, viele inspirierende Künstler zu entdecken, die Hannes Schwarz umgaben. Walter Köstenbauer, selbst Künstler und ehemaliger Schüler, wies auf den erheblichen Einfluss hin, den Hannes Schwarz auf seine künstlerische Entwicklung hatte.
Besonders die Geduld und Langsamkeit, mit der Schwarz seine Werke schuf, beeindruckte Köstenbauer sehr. Kunsthistoriker Helmut Draxler, der Neffe von Hannes Schwarz, berichtete von den tiefgreifenden Gesprächen im Schwarz’schen Zuhause, die bedeutend für seine eigene Berufsorientierung waren. Auch die Rolle von Friedl Schwarz, der Frau von Hannes, wurde hervorgehoben; sie war nicht nur Lebenspartnerin, sondern auch eine wichtige Managerin und Stütze der Familie.
Das Publikum war mit vielen bekannten Persönlichkeiten vertreten, darunter Altbürgermeister Helmut Kienreich und Kunstsammler Erich Wolf. Die Resonanz auf das Projekt „Gegenwelten“ war durchweg positiv, und die Anwesenden zeigten sich begeistert von den Plänen, das Erbe von Hannes Schwarz auf so vielfältige Weise zu präsentieren.
Mit dem Projekt „Gegenwelten“ wird das eindrucksvolle Lebenswerk von Hannes Schwarz gewürdigt und einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Die zahlreichen Ausstellungen und Diskussionsrunden sollen dazu beitragen, das künstlerische Erbe nachhaltig zu stärken und die Erinnerung an einen der bedeutendsten Künstler der Region lebendig zu halten. Für weitere Informationen und Details zu den Veranstaltungen und Ausstellungen kann auf die Webseite www.meinbezirk.at verwiesen werden.