Im Bezirk Weiz wird die wirtschaftliche Situation immer angespannter, da die Arbeitslosigkeit bis Ende September 2024 um alarmierende 24,3 Prozent gestiegen ist. Besonders betroffen sind die Sektoren Produktion und Handel, die als Rückgrat der regionalen Wirtschaft gelten. Auch die Bauwirtschaft leidet unter den aktuellen Entwicklungen, was die Sorgen der Wirtschaftskammer verstärkt. Vinzenz Harrer, Obmann der Wirtschaftskammer Regionalstelle Weiz, sieht die Dringlichkeit von Maßnahmen, um die gefährdete Wirtschaft zu stabilisieren.
Die hohe Arbeitslosigkeit ist ein besorgniserregendes Zeugnis für die wirtschaftliche Lage in der Region Weiz. Besonders schwer getroffen sind Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, die eine erschreckende Zunahme von 69,4 Prozent in den Arbeitslosenzahlen verzeichnen. Dies sorgt nicht nur für eine direkte Belastung für den Arbeitsmarkt, sondern führt auch zu finanziellen Einbußen für die öffentlichen Haushalte und Sozialkassen.
Die Herausforderung der Automobilindustrie
Ein großer Sorgenpunkt ist die Automobilzulieferindustrie, die unter dem Druck der globalen Umstellung auf Elektromobilität leidet. Harrer verlangt schnelles Handeln und Investitionen in diesem Bereich, um den Unternehmen eine Perspektive zu bieten und einem weiteren Rückgang der Arbeitsplätze vorzubeugen. „Ohne gezielte Unterstützung gefährden wir das wirtschaftliche Fundament dieser Region“, so Harrer.
Zusätzlich fordert er Maßnahmen, um das Baugewerbe zu stärken. Der Rückgang an Bauprojekten, sowohl von Privatpersonen als auch im öffentlichen Sektor, hat negative Auswirkungen auf die gesamte Branche. Strengere Vorschriften bei Baufinanzierungen erschweren Investitionen, was wiederum die Anzahl der Aufträge und somit auch die Jobs bedroht. Harrer appelliert an die Entscheidungsträger, die bestehenden Regularien zu überdenken und attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen.
Unbehagen im Handel und Tourismus
Die Unsicherheiten der gegenwärtigen Marktlage sind auch im Handel und im Tourismussektor spürbar. Trotz höherer Löhne sind die Verbraucher zögerlich, große Anschaffungen zu tätigen, was sich negativ auf die Ausgaben in der Region auswirkt. „Die Menschen sparen mehr, und diese gesparte Kaufkraft fehlt der regionalen Wirtschaft. Wenn wir das nicht umkehren, stehen weitere Geschäfte vor der Schließung“, warnt Harrer.
Komplexer wird die Situation durch die gegenwärtigen politischen Spannungen, die das Vertrauen der Bürger in die Regierenden schwächen. Harrer betont die Notwendigkeit von Reformen, insbesondere im Hinblick auf den Arbeitsmarkt und die Sozialversicherung. Die hohen Ausgaben in Reaktion auf die Energiekrise sowie den Ukraine-Konflikt belasten die öffentlichen Finanzen enorm. „Um die Zukunft dieser Region zu sichern, braucht es mutige Entscheidungen vonseiten der Politik“, meint Harrer anlässlich der aktuellen Herausforderungen.
Das wirtschaftliche Chaos in Weiz ist ein Weckruf für alle Beteiligten. Schnelles Handeln und zielgerichtete Maßnahmen sind dringend nötig, um die betroffenen Sektoren zu stabilisieren und die Arbeitslosenquote zu senken. Für nähere Informationen und Entwicklungen besuchen Sie die ausführlichen Berichte auf www.meinbezirk.at.