Der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember steht vor der Tür, und im Vorfeld wird auf der Burg Obervoitsberg ein wichtiges Zeichen gesetzt: Eine rote Schleife, Symbol der Solidarität mit HIV-Infizierten und Aids-Kranken, wird dort platziert. Manfred Rupp, Geschäftsführer der Aids-Hilfe Steiermark, machte auf die alarmierenden Zahlen aufmerksam: „In der Steiermark gibt es pro Jahr rund 40 Neudiagnosen von HIV. Das bedeutet, dass etwa einmal pro Woche bei jemandem eine HIV-Infektion zum ersten Mal festgestellt wird.“ Es ist von großer Bedeutung, dass Menschen Zugang zu Tests auf HIV und andere Geschlechtskrankheiten haben, weshalb die Aids-Hilfe Steiermark am 25. November nach Voitsberg kommt.
Heutzutage ist HIV gut behandelbar. Unter der richtigen Therapie kann die Viruslast so weit gesenkt werden, dass HIV-positive Menschen kaum Einschränkungen im Leben erleben und eine normale Lebenserwartung haben. Rupp merkte an: „Ohne Therapie stellt HIV ein tödliches Virus dar, weshalb eine frühzeitige Diagnose entscheidend ist.“ Denn je später eine Infektion entdeckt wird, desto stärker kann das Immunsystem geschädigt sein. Zudem besteht die Gefahr, dass Menschen, die nichts von ihrer Infektion wissen, das Virus weitergeben. Etwa 90 Prozent der HIV-Übertragungen geschehen durch ungeschützten Geschlechtsverkehr.
Teststationen und ihre Bedeutung
Eine spezielle Gruppe, die besonders von späten Diagnosen betroffen ist, sind die über 40-Jährigen. Rupp erklärte, dass viele Menschen in dieser Altersgruppe nicht an HIV denken und deshalb ein höheres Risiko haben, sich zu infizieren. „Oft denkt man, das sei nur ein Thema für die Jugend, jedoch werden späte Diagnosen vermehrt bei heterosexuellen Personen über 40 gestellt, insbesondere in ländlichen Gebieten.“ Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl wies auf die Bedeutung einer guten medizinischen Versorgung hin und ermutigte die Bürger: „Wir haben am Standort West im LKH Graz II, zu dem ab Januar auch das LKH Voitsberg gehört, die einzige HIV-Ambulanz in der Steiermark. Die medizinische Versorgung verbessert sich ständig, was dazu beiträgt, Ängste zu nehmen.“ Jeder sollte sich testen lassen.
Die Bürgermeister von Voitsberg, Bernd Osprian, und die Bezirkshauptfrau, Elisabeth Kladiva, haben die Ankunft der Aids-Hilfe Steiermark in ihrer Stadt begrüßt. Osprian stellte fest, dass Aids in der Gesellschaft oft ein Tabuthema bleibt und das offene Reden darüber der erste Schritt ist, um das Bewusstsein zu schärfen und Unterstützung anzubieten. Die Teststation wird am Montag, dem 25. November, von 16 bis 19 Uhr in der Bezirksstelle des Roten Kreuzes in der Rot-Kreuz-Gasse 1 in Voitsberg betrieben. Der Test auf HIV ist anonym und kostenlos, während der „Sexgesund-Check“, bei dem auf Syphilis, Hepatitis, Tripper und Chlamydien getestet wird, ermäßigt 45 Euro kostet (normalerweise 85 Euro).
Solche Aktionen sind nicht nur wichtig, um die Menschen über die Risiken und möglichen Behandlungen aufzuklären, sondern auch um den gesellschaftlichen Druck zu verringern, der oft mit dem Thema HIV verbunden ist. Führungskräfte und Gesundheitsbehörden setzen sich weiterhin für Aufklärung und Anonymität ein, um die Menschen zu ermutigen, sich testen zu lassen, und um die Stigmatisierung zu bekämpfen.
Für weitere Informationen zu diesem Angebot und den kommenden Veranstaltungen kann man einen Blick auf die Webseite der Aids-Hilfe Steiermark werfen, laut Informationen von www.kleinezeitung.at.