Nach heftigem Starkregen und Überschwemmungen sind mindestens vier Menschen in Rumänien tragisch ums Leben gekommen. Insgesamt wurden 19 Dörfer in acht Landkreisen von den verheerenden Hochwasserereignissen erfasst, wie die rumänischen Behörden am Samstag berichteten. Innerhalb weniger als 24 Stunden fielen in der betroffenen Region mehr als 150 Liter Regen pro Quadratmeter, so das Umweltministerium.
Der rumänische Präsident Klaus Iohannis drückte den Familien der Opfer sein tief empfundenes Beileid aus und betonte in einer Erklärung die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels auf den europäischen Kontinent.
Neben Rumänien sind auch die Länder Tschechien, Slowakei und Polen von den Folgen der starken Unwetter betroffen. In Tschechien wurde in mehreren Gebieten die höchste Hochwasserwarnstufe ausgerufen, während in Brünn eine Klinik mit über 180 Patienten evakuiert werden musste. Falle des Flusses Svratka stiegen die Wasserstände bedrohlich an, was zu weiteren Evakuierungen führte.
Polen verzeichnete seit Freitagmorgen eine beispiellose Menge an Regenfällen, die die schwersten seit dem Jahrtausendhochwasser von 1997 waren. Zwei Dörfer in der Nähe von Oppeln mussten evakuiert werden, und in Stadtgebieten von Krakau wurden Sandsäcke bereitgestellt, um mögliche Überschwemmungen abzuwenden.
In der südpolnischen Metropole Krakau führten volllaufende Unterführungen zu vorübergehenden Störungen im öffentlichen Nahverkehr. Busse und Straßenbahnen wurden umgeleitet, und die Bewohner waren gezwungen, sich auf die schwierigen Bedingungen einzustellen.
Auch in Österreich haben schwere Regenfälle zu starken Einschränkungen geführt. Mehrere Gemeinden wurden zum Katastrophengebiet erklärt, und im Waldviertel nordwestlich von Wien wird Hochwasser erwartet, das statistisch nur alle 100 Jahre auftritt.
Die kommenden Stunden werden für den Hochwasserschutz in Österreich von entscheidender Bedeutung sein, und die Einsatzkräfte stehen vor einer enormen Herausforderung, wie die Landeshauptfrau von Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner, warnte. Im Bundesland Steiermark fiel die Stromversorgung in Teilen aus, während in Oberösterreich und im Salzburger Land bisher glücklicherweise nur geringe Schäden zu verzeichnen waren.
Die Situation in den von den Unwettern betroffenen Ländern bleibt angespannt, und die Behörden sind weiterhin bestrebt, die Auswirkungen der Naturkatastrophen zu minimieren.