Die jüngsten starken Unwetter haben die Diskussion über die Versiegelung von Böden und die damit verbundenen Folgen neu entfacht. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) setzt sich entschieden für eine Entfernung von versiegelten Flächen ein, um den natürlichen Wasserablauf zu verbessern und die Belastung des Kanalsystems zu verringern.
Die Forderung des VCÖ basiert auf umfangreichen Expertenmeinungen aus dem Verkehrssektor. Es wird betont, dass versiegelte Böden kein Wasser aufnehmen können, was bei Starkregen zu einem erhöhten Abfluss führt und die bestehenden Entwässerungssysteme überlastet.
Eine der vorgeschlagenen Maßnahmen zur Entsieglung betrifft große Parkplätze bei Unternehmen, Supermärkten und Einkaufszentren. Laut dem VCÖ-Experten Michael Schwendinger bedecken allein die Parkflächen und Zufahrtsstraßen dieser Einrichtungen in Österreich eine Fläche, die der Größe von 2.600 Fußballfeldern entspricht. In der Steiermark sind pro Kopf 154 Quadratmeter Verkehrsfläche versiegelt, während nur ein Drittel dieser Fläche für Wohnzwecke genutzt wird.
Zusätzlich zur Entsieglung von Flächen betont der VCÖ die Bedeutung der Förderung von Ortskernen. Dies soll nicht nur den Verkehr reduzieren, sondern auch dazu beitragen, das Straßennetz in Österreich zu verkleinern. Mit über 128.000 Kilometern Gesamtlänge gehört das österreichische Straßennetz zu den dichtesten in Europa, wobei allein in der Steiermark 24.500 Kilometer Straßen existieren.
Die Forderung nach mehr Entsieglung von Straßen und die Förderung von Ortskernen zielt darauf ab, den Bodenverbrauch zu reduzieren, die Umwelt zu schützen und die Lebensqualität in den städtischen Gebieten zu verbessern. Es ist ein Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Entwicklung und einem effizienteren Umgang mit den natürlichen Ressourcen.